Mittwoch, 27. Mai 2020

Max Giesinger in Hannover am 25.05.2020 - Max bringt Hannover beim Autokinokonzert zum Hupen

Da ja aufgrund des Coronavirus zurzeit keine normalen Konzerte bis mindestens Ende August stattfinden dürfen, ließen sich so manche Veranstalter etwas Anderes einfallen. Hannover Concerts beispielsweise eröffnete zusammen mit der Stadt die Reihe Autokultur, im Rahmen derer Autokinos und Autokonzerte stattfinden. Zahlreiche Künstler haben dabei auch gleich zugesagt und freuen sich sicherlich, irgendwie jetzt doch Konzerte spielen zu können. Anfangs waren wir sehr skeptisch diesem Konzept gegenüber, weil es einfach nicht das Gleiche wie ein richtiges Konzert ist. Aber da nun Max Giesinger in Hannover spielen sollte, sprangen wir dann doch über unsere Schatten und wollten ein Autokinokonzert dann doch mal ausprobieren. Natürlich werden diejenigen nun privilegiert, die ein Auto haben oder eben jemanden kennen, der ein Auto hat und zum Konzert fährt. Aber immerhin ist das irgendwie noch besser als monatelang keine Konzerte besuchen zu können.


Die Autokinokonzerte in Hannover finden auf dem Schützenplatz statt, unweit vom Fußballstadion von Hannover 96 entfernt. Die Einfahrten laufen über zwei Seiten (Nord und Süd). Pünktlich um 18:30 Uhr ging es dann los, wobei die Tickets dann bei geschlossenem Fenster durch die Scheibe gescannt werden. Die Platzzuweisung war dann natürlich reine Glückssache, wobei auch hier nach Ankunft aber nach Höhe der Autos entschieden wird, wo welches Auto stehen darf. Hierbei hatten wir echt Glück und erwischten einen sehr guten Platz. Wir hatten eine gute Sicht auf die sehr hohe Bühne in der ersten Reihe. Dabei brauchte man aber auch gar nicht so viel früher vor Ort sein. Das Autoradio musste man auf eine bestimmte Frequenz einstellen, die dann mitgeteilt wurde, damit man das Konzert hören konnte. Die Bühne war nämlich nicht mit Lautsprechern ausgestattet. Um auf die Toilette zu gehen, durfte immer nur eine Person pro Auto dieses verlassen und dann natürlich auch nur mit Gesichtsmaske. Vor Ort gab es keine Speisen und Getränke, also durfte man seine Verpflegung mitbringen.

Um 20 Uhr sollte dann das Konzert losgehen, aber da Max und seine Band noch ein wenig auf sich warten ließen, fingen einige Besucher an, zu hupen und simulierten so das übliche Klatschen, um den Künstler auf die Bühne zu bitten. Um ca. Viertel nach acht ging es dann los und nach so langer Zeit konnten wir dann endlich mal wieder ein Konzert sehen. Ebenfalls nach langer Zeit gab es das Intro zu "Bist du bereit" auf den Leinwänden. Die Band spielte schon und Max sang erst einmal hinter der Bühne, um dann nach 2/3 des Songs auf die Bühne zu kommen. Hannover empfing ihn mit einem Hupkonzert und Max freute sich richtig wie ein kleines Kind. Beim Song "Legenden" kletterte Max die riesige Bühne auf zwei Leitern herunter und ging dann durch die Autos, gefolgt von den zahlreichen Fotografen. So konnte Max ein wenig näher an seinen Fans sein. Nach dem Lied testete Max erst einmal die Signale der Autos, Blinker, Fernlichter und auch die Hupen funktionierten. Apropos hupen, das durfte man eigentlich gar nicht. Nach weiteren Songs wie "Die Reise" und auch "Wenn ich leiser bin" folgte ein kleines Akustikset.


Zunächst aber stellte er dabei seine Band vor und wie immer erzählte er, dass David Thornton, sein Bassist, aus Minnesota käme und dort eine Pferdefarm hätte. Wenn man ihn besuchte, bekäme man dann einen Pferderitt for free. Daraufhin gab es zunächst einfach keine Reaktion des Publikums, was Max zum Lachen brachte, dass sein Joke (ausgesprochen: Tschok) überhaupt nicht ankam. Aber Musik machten seine Band und er auch noch. Es folgte "Die Ausnahme" und danach fragte Max, wer sich denn zurzeit Sing meinen Song anschauen würde. Denn dort spielte er von Ilse deLange den Song "Calm after the storm". Hier sang Max ihn dann in einer Akustik-Variante, die wirklich wunderschön war. Nach diesen ruhigeren Momenten ging es dann mit einer partymäßigen Nummer weiter. Es sollte "Auf das, was da noch kommt" folgen, allerdings war Lotte ja nicht vor Ort und so übernahm Steffen Graef den Part, der sie einfach perfekt "imitierte". Im Refrain sollte das Publikum im Takt die Lichthupen aufleuchten lassen, was von der Bühne sicherlich spektakulär aussah.


Nun kam "Rucksack" und eben auch die dazugehörigen Rucksack-Songs. Als erstes zog Max "Griechischer Wein" und ließ seine Fans eine Melodie mithupen. Den nächsten gezogenen Song konnte Max nicht singen, weil er den Text nicht kannte. Es war "Car Wash" und Max bot einfach als Entschädigung eine Autoscheibenwäsche an. Also kletterte er die Bühne wieder herunter, bestückte sich mit Putzhandschuhen einem Eimer Wasser mit Seife, Schwamm und Abzieher und suchte sich dann ein Auto aus, das er sauber machte. Währenddessen sang Steffen das Lied, konnte aber die zweite Strophe nicht und improvisierte einfach. Als Max wieder auf die Bühne kam, rappte er dann auf Fake-Spanisch. Danach folgte der dritte Rucksack-Song, "Sonne" von Rammstein. Dazu kam sein Backliner auf die Bühne und spielte oberkörperfrei E-Gitarre mit und Max sang den Song.


Nach diesen Rucksack-Songs ging es mit "Wenn sie tanzt" weiter und Max spielte dabei eine Melodie auf seiner Melodica, welche das Publikum nachhupen sollte. Zum Ende des Liedes sollte jeder auf den Autositzen auf- und abhüpfen, sodass Max jedes Auto wackeln sehen konnte. Danach spielte Max für unsere persönlichen Ohren und Augen eine Premiere, denn es folgte "Nie stärker als jetzt" und war live einfach wunderbar. Nach diesem Lied, welches ja ursprünglich "Nie besser als jetzt" hieß, Max es aber zur Corona-Zeit umgedichtet hat, erzählte er, dass er früher nur selten Zuhause war. Nun allerdings hatte er viel Zeit und konnte seinen Bonsai pflegen und konnte ein neues Rezept herausfinden. Er macht nämlich inzwischen ein sehr gutes Rumpsteak mit Wedges und Kräuterbutter. Dabei vergaß Max aber worauf er hinaus wollte, da er nur noch Rumpsteak im Kopf hatte. Das letzte Lied vor den Zugaben war dann aber eben auch "Zuhause". 


Das Publikum hupte dann die Zugabe herbei und Max kam mit einer Akustikgitarre auf die Bühne. So spielte er dann zuerst alleine "80 Millionen", ehe dann seine Band zurück auf die Bühne kam und den Song dann mitspielte. Das letzte Lied des Konzertes war dann ganz traditionell "Für immer" und jeder sollte in seinen Autos die Handylichter herausholen, von der Bühne aus muss das sicherlich schön ausgesehen haben. Dann war aber das Konzert auch vorbei und die Fans hupten und blinkten noch einmal zur Verabschiedung. Dann wurde der Platz aber auch sehr schnell geräumt, wobei die Autos, die zuerst kamen auch zuerst wieder wegfuhren.

Wir wurden tatsächlich positiv überrascht und uns gefiel dieses Autokinokonzert wirklich gut, was sicherlich aber auch auch an Max lag, der es schaffte dieses Konzert den Fans doch noch irgendwie nahbar zu machen. Tatsächlich werden wir in der nächsten Zeit doch noch das eine oder andere Autokinokonzert besuchen.


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