Sonntag, 15. März 2020

Alice Merton in Kopenhagen am 04.03.2020 - Unser erster Konzertbesuch im Ausland

Es sollte unser letztes Konzert für die nächste längere Zeit sein, denn die Corona-Krise hält zur Zeit die Welt fest im Griff. Doch das wussten wir zu der Zeit noch nicht. Doch warum fuhren wir denn für die liebe Alice Merton extra bis nach Kopenhagen? Die Termine in Deutschland passten uns nicht ganz so gut, als sie in Hamburg spielte, waren wir gleichzeitig bei Johannes Oerding in Kiel. Um dennoch nicht ein Konzert ihrer "MINT +4"-Tour zu verpassen, entschlossen wir uns dazu, das Konzert in Kopenhagen mitzunehmen. Von Lübeck aus ist das dann auch gar nicht so weit weg und wir haben die nachfolgenden Tage noch mit einem kleinen Urlaub verbunden. Und heute können wir sagen, dass das Konzert zum Glück nicht eine Woche später stattfand. 


In Kopenhagen spielte sie in einem kleinen Klub namens Lille Vega, also das kleine Vega. Im größeren Klub im selben Haus, dem Vega, spielte die norwegische Band Kakkmaddafakka. Das Lille Vega war für maximal 500 Leute ausgelegt und hatte vom Design her einen Stil aus den späten 50er Jahren, wurde übrigens auch 1956 erbaut. Ungefähr eine Stunde vor dem Einlass sind wir dann zur Location und waren super froh, uns im Hotel noch etwas ausgeruht zu haben und nicht noch früher da gewesen zu sein. Denn zum Einlass waren gerade einmal mit uns eingeschlossen sieben oder acht Leute da. Also war klar, dass wir uns auch ganz locker unseren Platz in der ersten Reihe aussuchen konnten. Auch weiterhin ging es sehr entspannt zu und es kamen nur sehr langsam Leute in den Klub. Die meistens kamen frühestens 10 Minuten vor Konzertbeginn. Insgesamt waren wohl so um die 250 Menschen vor Ort und sollten noch eine ganz tolle Atmosphäre in den Klub bringen. 


Als Vorband hatten wir uns eigentlich auf Declan J Donovan gefreut, denn von Alice Merton wurde er als Support angekündigt und auch er selbst hatte gepostet, bei der ganzen Tour dabei zu sein. Aber irgendwie sollten sich seine Pläne dann doch geändert haben, da er in derselben Woche eine eigene Headliner-Tour in Großbritannien spielen sollte. So kam die 22-jährige Dänin Dopha als Ersatz und spielte einige ihrer Songs. Leider verstanden wir keine ihrer Ansagen, da sie die selbstverständlich auf Dänisch hielt und wir die Sprache allerdings leider nicht wirklich sprechen. Sie stand mit ihrer E-Gitarre auf der Bühne und machte Singer-Songwriter-Popmusik in einer skandinavischen Melancholie, wie es in Pressetexten heißt. In melancholisch waren die Lieder wirklich, aber nicht schlecht. Hängengeblieben war uns ein Song mit dem Namen "Basic Bitch" und ihr letzter Song, dessen Namen wir allerdings leider nicht wissen, hätte auch aus der Feder der jüngeren Billie Eilish stammen können. Nach guten 30 Minuten war ihr Auftritt vorbei und es folgte ein kleiner Umbau auf der Bühne.


Nach ungefähr 10 oder 15 Minuten ging es dann auch schon mit dem Konzert von Alice Merton los. Die Band kam auf die Bühne und fing an, die ersten Töne von "Easy", ihrer aktuellen Single. Kurz danach kam sie dann auch auf die Bühne und wurde mit einem frenetischen Jubel empfangen. Die Stimmung war sofort sehr gut und Alice hatte ebenfalls gute Laune. Als nächstes Lied folgte "Hit the ground running", welcher auch viel Schwung in den Raum brachte. Zuvor erzählte Alice, dass sie und ihre Band das erste Mal in Kopenhagen ein Konzert spielten. So mancher konnte aber auch bei den Liedern wie "Learn to live" oder auch "Keeps me awake" mitsingen. Neben den schwungvollen Liedern wurde es aber auch etwas melancholischer und ruhiger, so spielte sie dann "Jealousy". 


Bei Herzschmerz-Songs blieb es dann auch bei "Honeymoon Heartbreak". Auch im Saal war es bei den eher leiseren Songs sehr still und die Fans hörten einfach mal zu. Aber genauso frenetisch machte das Publikum bei den lauten Liedern mit. Zum Song "Funny Business" erzählte Alice, dass sie nicht die Person ist, die Menschen verletzen möchte. Auch hier sangen die Leute wunderbar mit. Bei "2 Kids" wollte Alice, dass die Leute im Refrain eben "2 Kids" singen und dabei die Faust heben. Die Band machte das zuerst vor und dann probte es das Publikum und Alice war sofort begeistert, weil das so gut klappte. Obwohl Alice so oft in ihrem Leben schon umziehen musste, fühlte sie sich immer so, als ob sie Heimweh hätte. Deswegen schrieb darüber in dem Lied "Homesick".


Bei "Back to Berlin" setzte sich Alice an das Piano, das zwischen dem Schlagzeug und den Keyboards stand, und begann zu spielen. Sowohl ihr Gitarrist als auch ihr Bassist setzten sich dann auf die Bühne, um Alice einfach mal zu lauschen. In dem Lied geht es um eine Freundschaft, die sie damals in Berlin hatte, die sie aber irgendwie mal verletzt hatte. Das war auch sehr emotional. Nach dem Lied blieb sie noch ein wenig am Piano sitzen und spielte die erste Strophe von "No roots" dort. Dabei sang wirklich jeder im Raum schon mit. Dann ging der Song von vorne los und die Band setzte direkt ein. Auch die Stimmung war nach dem zuvor ruhigen Lied sofort wieder da. Seit jeher ist dieser Song natürlich einer, bei dem immer alle in den Klubs abgehen. Als letzten Song vor der Zugabe gab es dann "I don't hold a grudge" (zu deutsch: Ich hege keinen Groll). Dieser Song ist jemandem gewidmet, der sich nie gemeldet hatte, als Alice diese Person brauchte. Und als Alice dann Erfolg hatte, meldete sich diese Person plötzlich dann doch. In dem Lied heißt es zwar, dass sie keinen Groll hegen würde, aber sie tut es dennoch. Nach dem Lied verabschiedete sie sich mit ihrer Band zunächst. 
Nach einer Minute kam sie dann aber doch wieder auf die Bühne, denn einen Song hatte sie noch parat. Zum Schluss gab es dann nämlich noch "Why so serious", was auch ein schönes Motto ist. Danach war dann ein tolles Konzert vorbei, wofür es sich auch gelohnt hatte, nach Kopenhagen zu fahren. Nach dem Konzert gingen wir dann noch kurz zum Merch-Stand und danach ging es dann in unser Hotel. Natürlich hätten wir uns auch gefreut, wenn wir Alice nach dem Konzert noch getroffen hätten. Aber dies ist nunmal keine Selbstverständlichkeit und auch völlig in Ordnung so.

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