Montag, 9. März 2020

Johannes Oerding in Kiel am 02.03.2020 - Großer Tourauftakt in der Sparkassen-Arena

Endlich war es soweit und Johannes Oerdings "Konturen"-Tour startete endlich. Die allererste Station dieser Tour war in Kiel. Dort spielte er in der Sparkassen-Arena, ehemals Ostseehalle. Zum ersten Mal konnte er auch die ganze Halle nutzen und die war dann auch noch ausverkauft. Also von den Grundvoraussetzungen her konnte es nicht besser sein. Um die Chancen auf Plätze in der ersten Reihe zu haben, waren wir auch schon früh genug da. Wir entschieden uns dann dazu, uns an den Eingang an der neuen Baustelle zu einem Hotel zu stellen. Vom Prinzip her wären wir auch so reingekommen, dass wir Chancen auf die erste Reihe hatten. Aber es sollte ganz anders kommen. Nicht pünktlich um 18 Uhr, sondern erst ca. eine Viertelstunde später ging es dann los. Aber es ging nicht für uns los, sondern erst einmal nur für den Eingang an der Treppe bei der Parkgarage. Unser Eingang wurde dann erst nach Anweisung 3 Minuten später aufgemacht. Trotz berechtigter Beschwerden konnte da nichts verändert werden, sondern es gab noch mit einem frechen Grinsen einen dummen Kommentar der Einlasssecurity, dass ja genügend Platz in der Halle sei. Darum ging es ja aber nicht, denn durch diese Aktion waren natürlich sämtliche Chancen auf die erste Reihe zunichte gemacht. Also an alle, denen die erste Reihe wichtig ist: Stellt euch nicht an diesen Eingang! Als wir dann endlich in der Halle waren, waren die ersten beiden Reihen eben auch schon voll und wir hätten dann irgendwo in der dritten Reihe gestanden. So entschieden wir uns dann dazu, zur B-Stage zu gehen. Immerhin konnten wir uns an die Absperrung anlehnen und wir haben zumindest diesmal die ganze Bühnen- und Lichtshow sehen können.


Als Support war der großartige Enno Bunger da und spielte zusammen mit seinem Schlagzeuger ein paar Songs, um das Publikum für Johannes warm zu machen. Enno selbst freute sich wie "ein Tofu-Schnitzel", dort vor so vielen Menschen spielen zu können. Mit seinen tiefsinnigen Texten und tollen Melodien präsentierte er einige Songs seines neuen Albums "Was berührt, das bleibt". Besonders gut gefielen uns die Lieder "Bucketlist", "Ponyhof" und "Stark sein". Unter den 8000 Zuschauern hat er auch viele andere von sich überzeugen können.


Dass es heute ein ganz großes Konzert werden würde, merkte man schon daran, dass es einen großen Vorhang gab. Während der Wartezeit in der Umbaupause wurde Johannes' Silhouette auf den Vorhang projiziert, also das Albumcover. Dann ging es irgendwann mit dem Intro los, das die Band spielte. Nach einiger Zeit drehte sich dann der Kopf auf dem Vorhang und sagte: "Moin Kiel!". Da war natürlich sofort der Jubel da. Mit einem Knall fiel dann der Vorhang und Johannes und seine Band spielten das erste Lied "Anfassen". Danach begrüßte er seine Fans noch einmal so richtig und freute sich darüber, dass so viele trotz Weltunterganges da seien. Er meinte damit den Corona-Virus, den er schnell mal in Grippe 2 umtaufte. Zudem müssten ja alle 2 Wochen in der Arena bleiben, wenn nur eine Person dort infiziert sei. Genug Essen und Getränke für 2 Tage sei da. Aber es ging auch mit der Musik weiter, denn es folgte quasi schon traditionell als zweites Lied "So schön". Diesmal sollte man sich aber nicht die Hände geben, sondern einfach nur zuwinken und den Leuten um sich herum sagen, dass sie ja so schön seien. Während des Liedes wollte Johannes, dass das Publikum laut mitsingt. Damit es aber lauter wurde, stachelte er die Kieler damit an, dass er am nächsten Tag ja in Flensburg sei, wo 5000 Zuschauer weniger sein würden. Wenn die aber lauter werden würden als die Kieler, wäre das doch sehr peinlich. Hier wollte Johannes die Rivalität im Handball zwischen den beiden Städten ausnutzen. Vor dem Song "Besser als jetzt" sagte er noch einmal, dass wir alle sterben werden; nicht heute, nicht an Corona, aber eben irgendwann.


Ein Zuschauer im Publikum fand es sehr warm und äußerte dies auch. Zuerst verwirrte es Johannes, weil er es nicht richtig verstanden hatte. Als dann die Äußerung aber nochmal kam, entgegnete er: "Es ist warm? Wir haben hier oben 'ne Klimaanlage. Ihr nicht?". Das sorgte natürlich für Gelächter. Zurück zur Musik. Nach langem war wieder "Einfach nur weg" im Programm und kam auch in einem ganz anderen Gesicht daher. Aber auch "Morgen" wurde in einer anderen Version gespielt, danach folgte schon "K.O.". Die Ansage zum nächsten Song "Hundert Leben" fiel dann wieder etwas länger aus. Johannes weiß einfach wie er gut unterhalten kann und tat dies auch. Zunächst fragte Johannes wer im Publikum schon in der Pubertät war und wer eben noch nicht. Da machte er dann ein kleines Mädchen ausfindig und wollte ihm ein paar Tipps geben. Das beste seien eh immer Erziehungstipps, von jemandem, der keine Kinder hat. Außerdem sei er sowas wie der Helikopteronkel, der aber die Partytipps verteilt. Man solle doch bis 30 alles machen, was die Eltern sagen, denn nach 30 Jahren würde man eh wie sie werden; man sieht aus wie die Eltern, verhält sich wie sie, tanzt genauso wie sie. Genau dann ist man erwachsen und es wird nur noch peinlich. 


Auf der Bühne seien alle alt, außer Robin Engelhardt, denn der habe am Tag zuvor seinen 18. Geburtstag gefeiert und dürfte nun pünktlich zur Tour auch nach 22 Uhr ohne Aufsicht auf die Bühne. Auch Johannes gestand sich ein, dass er alt würde, da er von seiner Mutter zum Geburtstag einen Nasenhaarschneider bekam. Auch die Werbegeschenke passen sich mittlerweile an. Er bekam eine Kiste mit Koffeinshampoo zugeschickt. Daraufhin sagte er, wenn einer dieser Arschlöcher an diesem Abend da sei, Johannes brauche noch einmal eine Kiste. Dann aber folgte "Hundert Leben" und das Publikum sang lautstark mit. 

Als weitere Lieder folgten "Unter meinen Hut" und "Alles okay". Danach schwelgte Johannes in Erinnerungen und überlegte, was es so für Fails in der Bandgeschichte gab. Da gab es einmal einen Monat, in dem Moritz Stahl immer zu spät zur Bandprobe kam. Ein weiterer Fail geschah bei den Dreharbeiten zu GZSZ. Die Band sollte ca. 30 Sekunden zum Playback von "An guten Tagen" spielen, doch Simon "Sissi" Gattringer war so drin in seinem Element, dass er mit geschlossenen Augen einfach weiterspielte und gar nicht mitbekam, dass der Ausschnitt schon vorbei war. Alle fragten sich dann, was mit ihm los sei. Aber dann kam der Allzeit-Fail: Vor Ewigkeiten durfte Johannes mit seiner Band als Support bei Simply Red in Gelsenkirchen in der Schalke-Arena spielen. Er war heiß "wie Frittenfett", die Band spielte damals wie in diesem Moment "Erste Wahl" an, aber es war total schief. Johannes fragte sich damals welcher Penner sich da verspielte und bemerkte dann, dass es sein eigenes Capo war, das einen Bund zu weit rechts gesetzt war. Nun spielte die Band es aber noch einmal richtig an, aber Johannes kannte den Text nicht mehr. Danach wollte Johannes den Song "Anfangen" spielen, vergaß aber ein paar Male den Text und kam erst spät da rein. Das kann eben auch dem besten Profi passieren und macht absolut sympathisch. 


Bei "Vielleicht im nächsten Leben", eines unserer Lieblingslieder des neuen Albums, ließ Johannes auch wunderbar das Publikum mitsingen. Danach wagte er etwas und wurde "lebensmüde". Er ging ins Publikum rein und wanderte da durch. Nun beklagte Johannes, dass alle immer Fotos und Co. mit ihm machen wollen, aber niemand ihn fragen würde, was er eigentlich will. Daraufhin fragte Happy, sein persönlicher Sicherheitsmann,: "Was willst'n du?". Johannes stimmte "Wannabe" von den Spice Girls an. Sofort war die Stimmung wieder am Kochen. Dann kamen Johannes und seine kleine Entourage auf der Sitzplatztribüne an und er merkte an, dass man auch mit der Zeit gehen müsse und mal was für die junge Generation singen würde. So gab es nun "Kreise" in einer Capital Bra-Version. Aber auch "Pretty Woman" und "I got this feeling" waren noch dabei. Nun war Johannes an seiner B-Stage angekommen und dachte über Desinfektionsmittel nach. Auf der kleinen Bühne wurden einiger Baumstämme zum Sitzen aufgebaut und Johannes zündete sogar ein echtes Lagerfeuer an. Zudem holte er sich die kleine Emmi und ihre Schwester (Robins Töchter) auf die Bühne und stimmte für Emmi "Happy Birthday" an. Außerdem durften noch zwei Personen seiner Plattenfirma auf die Bühne. Zunächst gab es dann in der schönen Lagerfeuer-Atmosphäre und ausschließlich Johannes mit seiner Akustik-Gitarre die Lieder "Heimat" und "Wenn du gehst". Danach erzählte er, dass er gesehen hatte, wie ihn die erste Reihe anschmachtete und sagte, dass er das früher gebraucht hätte. Denn damals hatte er Pickel und Zahnspange. Heutzutage aber sind die Mädels da und er kann Partys mit dem Wendler verbringen. Einige im Publikum riefen daraufhin "Egal!". Natürlich ließ sich Johannes das nicht zweimal sagen und er und seine Band, die den Song erstaunlicherweise auch noch spielen konnte, stimmten den Refrain dazu an. Danach meinte Johannes nur noch, dass die schöne Situation jetzt mit dem Wendler-Song kaputt sei. Nun kam noch "Leuchtschrift" und Johannes sang auch einen ersten Teil von "All in". Happy stellte sich indes zu uns an die Barriere und wartete auf Johannes. Kurz sagte Happy noch: "Du weißt, was jetzt kommt?!", klar Johannes kommt Huckepack. Auf den Schultern angekommen, ging es dann blitzschnell ab durch die Mitte nach vorne und auf der großen Bühne angekommen, ging es mit "All in" weiter. 


Zum nächsten Lied "Blinde Passagiere" machte Johannes eine passende Ansage für Toleranz und eine bunte Welt und erntete damit sehr viel Applaus. Nach diesem emotionalen Lied wurde es dann aber wieder lauter. Die letzten Lieder vor der Zugabe waren "Wenn du lebst", "Alles brennt" und "An guten Tagen". Beim letzten versang sich Johannes und merkte dies mit einem "Höäh?" an. Danach verbeugten seine Band und er sich und alle gingen von der Bühne. Das erste Lied der Zugabe war "Kreise" und Johannes sang dies zum großen Teil vorne an der Barriere. Danach bedankte er sich bei allen, die an diesem Konzert mitgewirkt haben, natürlich auch bei Enno Bunger für den Support. Man solle sich doch bitte auch eine CD von ihm kaufen und wenn nicht, dann eben ein Shirt von Johannes damit, sie genug Spritgeld für die Fahrt nach Flensburg haben. Vor allem aber bedankte er sich bei seinen Fans für die jahrelange Unterstützung und die immer besser gewordenen Platzierungen in den Charts. Nun folgte mit dem nächsten Song ein tolles Motto, denn es kam "Ich will noch nicht nach Hause". Zudem gab es auch noch eine Pyro-Show auf der Bühne. Nach und nach gingen dann die Bandmitglieder von der Bühne und Johannes spielte noch einmal "An guten Tagen" als Outro.


Da Johannes aber nicht von der Bühne runter wollte, sang er ganz zum Schluss ganz alleine "Für immer ab jetzt" und machte einen wunderschönen Konzertabschluss. Nach ungefähr 2 Stunden und 40 Minuten war dann auch die tolle Show und damit das allererste Konzert dieser Tour vorbei und wir sind wahnsinnig gespannt wie sich die Tour noch so entwickeln wird. Jeder, der noch die Möglichkeit hat, während dieser Tour auf ein Konzert von Johannes Oerding hat, soll dies auf jeden Fall auch tun und genießen. Es lohnt sich einfach!

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