Freitag, 13. Dezember 2019

Stereopark Festival 2019 in Lübeck am 02.11.2019 - Ein bunt gemischtes Festival mit Lotte, Joris und den Donots

Endlich stand in Lübeck wieder ein großes Festival an. Das Stereopark Festival, welches in Lübeck schon eine lange Tradition an, fand wieder in der Kulturwerft Gollan statt. Diesmal sollte es sogar zwei große Bühnen geben. Dieser Umstand ermöglichte es nun, mehrere namhafte Künstler für dieses Festival gewinnen zu können. Neben Joris und Lotte, die in der Deutschpopszene zu Hause sind und den Donots aus dem Punkrockbereich, waren auch noch Rogers und Russkaja vor Ort. Das Festival hat traditionell der Lübecker Kneipenchor eröffnet. Diesen konnten wir allerdings nicht sehen, da der Kneipenchor auf der neuen großen Bühne stand, wir allerdings auf den Einlass zur ursprünglichen Hauptbühne warteten.


Nach dem der offizielle Einlass losging, sind alle in Richtung der Hauptbühne gegangen, wo Lotte, Joris und die Donots spielen sollten. Dort angekommen, wurden aber alle, die sich einen Platz in der ersten Reihe sichern konnten, wieder aus der Halle geschickt. Die Technik war noch nicht soweit. Allerdings konnte man die Jacken über die Absperrung legen, sodass der gesicherte Platz einem blieb. Das Warten auf den erneuten Einlass zog sich dann noch einmal über anderthalb Stunden hin, was nicht unbedingt glücklich machte, da bei sowas immer eine gewisse Anspannung vorhanden ist. Als dann die Türen endlich wieder aufgingen, bekam jeder auch wieder "seinen" Platz zurück, da jeder darauf aufpasste, wer links und rechts von einem stand. Nun war die Wartezeit auf den Auftritt von Lotte nicht mehr so lange.

Lottes teilweise neuformierte Band kam auf die Bühne und fing an, zu spielen. Da sie einige Wochen zuvor ihr neues Album "Glück" herausbrachte, spielte sie auch schon einige neue Songs daraus. Ihr Konzert startete sie aber mit einem alten Lied. "Stadt der Türme" ist eine Ode an ihre Heimatstadt Ravensburg. Das Publikum hatte sie auch schon schnell auf ihrer Seite. Dann folgte aber auch gleich ein neues Lied. Um eine neue Liebe, die einem sehr gut tut, geht es in "Zuhause für mich". Eine sehr prägnante Zeile aus dem Song ist für uns "Du willst mich nicht verändern und das verändert mich". Lotte konnte sich sogar über einige Fans freuen, die auch die neuen Lieder schon mitsingen konnten. Bei "Auf beiden Beinen" konnten dann verständlicherweise viel mehr Leute mitsingen und die gute Stimmung war definitiv vorhanden. "Schau mich nicht so an" war ebenfalls einer der Songs, die mit einer positiven Stimmung daherkamen. 


Etwas ruhiger und melancholischer wurde es bei den Liedern "Fluchtreflex" und "Alles zieht vorbei". In letzterem verarbeitete Lotte das, was in den letzten Jahren in ihrem Leben und ihrer Karriere passiert ist, was sich verändert hat. Max Giesinger war zwar nicht vor Ort, dennoch durfte "Auf das, was da noch kommt" nicht fehlen. In ihrer Live-Version bekam das Lied noch einmal ein ganz neues Gewand und machte sehr viel Spaß. Auch Lotte gab alles und begeisterte das Lübecker Publikum. Ihre letzten beiden Songs waren dann "1995" und "Pauken". Bei Pauken sollte das Publikum so richtig mittanzen und die meisten machten auch mit. Eine gute Dreiviertelstunde spielte Lotte insgesamt in Lübeck hatte definitiv Bock auf eine Zugabe. Vielleicht ja auf der Travemünder Woche oder bei einem eigenen Konzert.


Nun dauerte es eine gute Stunde bis zum Auftritt von Joris. Tatsächlich spielte Joris in Lübeck sein letztes Konzert im Rahmen der "Schrei es raus"-Tour(en). Dementsprechend zeigte er sich im Laufe des Konzertes durchaus melancholisch. Aber erst einmal ging es mit einem Intro seiner Band los, dann kam auch Joris auf die Bühne und fing mit dem Lied "Magneten" an. Auch hier waren die Zuschauer schnell dabei und bei "Bis ans Ende der Welt" sangen auch viele mit. Joris zeigte, dass er auf dieses letzte Konzert so richtig viel Bock hatte. Zum Song "Kommt schon gut" erzählte Joris, was das Lied bedeutet, man solle keine Angst vor der Zukunft haben, denn egal was komme, es komme eben schon gut. Zunächst war es ein recht lautes und stimmungsvolles Konzert, was auch der Song "Schrei es raus" belegte. Aber etwas ruhiger wurde es dann, als Joris seine Kollegin und gute Freundin Lotte auf die Bühne holte. Zusammen sangen sie Lottes "Wer wir geworden sind" in einer ganz besonderen Version ausschließlich am Piano. Das Publikum war durchaus gerührt von diesem Lied. 


Schwungvoll wurde es gleich danach aber wieder bei "Signal", die Fans sangen ebenfalls lautstark mit. Darauf folgte sofort das laute Electro Set, bei dem Band, Joris und Publikum immer so richtig abgehen und Party machten. Die Fans sollten sich aber auf einfach auf das Konzert einlassen und sich links und rechts in den Arm nehmen und so friedlich feiern und den Moment genießen. Der Anschlag in Ansbach, wo Joris selbst ein Konzert spielen sollte, bewegte ihn sehr. Trotz anfänglicher Angst, machte es ihn nur noch stärker und das vermittelt er auf jedem seiner Konzerte dem Publikum. Das letzte Lied vor der Zugabe war "Hoffnungslos hoffnungsvoll", wo die Stimmung noch einmal grandios war. Als erste Zugabe kam dann "Du" und Joris ging dabei sogar durch das Publikum. Dabei holte er sich an der Bar auch ein Bier ab. Ein letztes Lied fehlte dann noch. "Herz über Kopf" schloss dann die "Schrei es raus"-Tour endgültig ab und hier konnte auch jeder im Raum mitsingen. Nach dem Lied zeigte sich Joris sehr glücklich und wollte fast gar nicht von der Bühne heruntergehen. 


Den Abschluss auf dieser Bühne bildete der Auftritt der deutschen Punkrock-Band Donots aus Nordrhein-Westfalen, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feierte. In der Halle freute man sich schon sehr auf dieses Konzert. Die Band zeigte sofort mit voller Lautstärke eine Auswahl aus ihrer langen Bandgeschichte. Das Publikum war sofort dabei ging so richtig ab. Natürlich durften Mosh Pits und Circle Pits nicht fehlen. So wurde auch der Gollan Pit, so Sänger Ingo Knollmann, gegründet. Außen herum ein Circle Pit und innen drinnen wurde gerudert. 


Die Donots spielten unter anderem die Songs "Wake the dogs", "Eine letzte letzte Runde", "Keiner kommt hier lebend raus" aber auch "We're not gonna take it". Aber auch der Weihnachts-Klassiker "Last Christmas" wurde kurz angespielt. Lobenswert erwähnen muss man definitiv auch noch, dass bei den Donots die Frauen ansagen, wie ein Circle Pit gelaufen wird. Die Stimmung war einfach sehr gut, auch wenn man nicht immer alles von den Liedern so gut verstehen konnte, weil es in der Halle manchmal zu sehr hallte. Aber dennoch machte das Konzert durchaus viel Spaß, auch wenn Punk-Rock nicht bei uns an der Nummer eins der Genreliste steht.


Für uns war dann auch der Abend vorbei. Es ist echt schön, was in Lübeck mit der Kulturwerft Gollan geschaffen wurde. Immer mehr namhafte Künstler konnten eingeladen werden und auch für ein Open-Air-Konzert im Sommer des nächsten Jahres konnte bereits ein großer Name gewonnen werden.  Jedoch, und das wollen wir noch mitgeben, sollte vielleicht die Organisation in der Hinsicht noch verbessert werden, dass entweder sollte der Raum mit der 1. Hauptbühne (Lotte, Joris, Donots) beim Einlass schon geöffnet sein oder es muss durch Security verhindert werden, dass man in den Raum schon reingehen kann. So vermeidet man unnötigen Stress und Hektik unter den Zuschauern. Ansonsten sind wir auch schon sehr gespannt auf das Stereopark Festival 2020 und die Künstler, die dafür gewonnen werden.

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