Mittwoch, 10. Juli 2019

Uelzen OpenR am 22.06.2019 - Neue Töne mit krassem Lineup

Das Lineup des Uelzen OpenR Neue Töne konnte sich nun wirklich sehen lassen. Vier der momentan angesagtesten KünstlerInnen der Deutschpopmusikszene waren hier am Start. Wir sind ja mittlerweile jedes Jahr bei diesem Festival, aber dieses Jahr hatte es echt in sich. Neben der Newcomerin Marie Bothmer, die für den kurzfristig verhinderten Adesse eingesprungen ist, war mit LEA eine der größten weiblichen, deutschen Sängerinnen in ihrem Genre am Start. Unter den Herren reihten sich Wincent Weiss, Max Giesinger und als Headliner Mark Forster ein. Man konnte also so einiges erwarten.


Als wir rund drei Stunden vor dem Einlass am Open-Air-Gelände ankamen, war schon eine Menge Trubel vor den Schleusen. Weit über 100 Leute warteten da bereits, die ersten Personen sollen schon am vorigen Abend um 22 Uhr da gewesen sein, also als noch ein anderes Festival an der Almased-Arena lief. Auch während der Nacht kamen wohl eine Menge Leute dazu. Aus diesem Grund bekamen dann die ersten 100 Personen Nummern auf die Hände geschrieben und kamen dann auch vor allen anderen gesondert und sortiert, geleitet von einem Absperrband, auf das Gelände und konnten sich somit die besten Plätze aussuchen. Das ist auch wirklich fair und gut durchgeführt worden. Alle anderen, darunter auch wir, kamen dann ein wenig später rein. Dennoch schafften wir es in die dritte Reihe vor dem Steg und hatten so noch immer eine ganz ordentliche Sicht auf die Bühne. Nun schwitzten wir weiter in der knallenden Sonne, ehe es dann losging.

Marie Bothmer eröffnet das Festival

Wie anfangs schon erwähnt war Marie Bothmer für Adesse eingesprungen. Sie hatte also nun die schwierige Aufgabe, ein Festival zu eröffnen. Sie hatte es auch nicht ganz so leicht, aber dennoch machte sie ihre Sache gut und konnte auch ein paar Zuschauer mit ihren Songs mitreißen. Ihr bekanntestes Lied war sicherlich "Ich dein alles, du mein nichts", welches unter anderem auch lange in der Spotify-Playlist "Deutschpop" zu finden war. Zudem spielte sie ihre neue Single "Dreh auf", allerdings musste sie warten, den Song spielen zu können, da ein MacBook mit den entsprechenden Sounds wegen der Hitze den Geist aufgab. Ihr Team konnte das aber fixen und so konnte sie auch das Lied singen. Insgesamt war es doch ein solider Auftritt.


LEA begeistert die Fans

Mit "Immer wenn wir uns sehen" eröffnete LEA ihren Auftritt. Dabei ließ sie auch die Fans mitsingen, die das auch sehr gut machten. Zusammen mit ihrer Band zeigte sie ihre tolle Musik mit genialen Sounds, wie zum Beispiel bei "Wohin willst du". Sie erzählte von ihrer Zeit, die sie in Argentinien verbracht hatte. Dabei schrieb sie auch einen Song, der nun auch schon einige Jahre alt ist, "Kennst du das". Ganz alleine am Keyboard sang Lea das Lied "Heimweh nach wir" und berührte die Fans. Das Lineup ließ diesmal auch etwas ganz Besonderes zu. Lea spielte den Song "Blicke" und wie auf dem Album sang hier Wincent Weiss mit. Dies führte zu großem Jubel beim Publikum und die beiden zusammen zu sehen, machte sehr viel Spaß. Natürlich durfte auch nicht Leas aktueller Song "Halb so viel" fehlen, den viele auch mitsingen konnten. Zu den bekannten Liedern gehörte ganz klar auch "Zu dir". Auch hier sangen die Fans gut mit.


Nun folgte ein Medley, allerdings nicht aus ihren Songs, sondern aus Hits aus den 90ern und frühen 2000ern, wie von den Spice Girls oder auch Backstreet Boys. Da war natürlich Party angesagt und es zeigte sich jedoch auch, wer bereits ein wenig älter ist und die Songs mitsingen konnte und wer eben doch nicht. Danach sang Lea ihren bisher größten Hit, "Leiser", wobei hier auch viele mitsangen. Lea ging dann auch von der Bühne in den Graben und stellte sich zu den Fans. Dabei ließ sie auch ein paar von den kleinen ins Mikrofon singen, die auch sehr textsicher waren. Ihr letzter Song des Auftritts war dann "Applaus" und hier zeigte Lea noch einmal ihr ganzes Gesangstalent.

Lautstarke Fans bei Wincent Weiss

Nun kam der Act, weswegen wohl die meisten derjenigen, die so früh schon an der Location waren, zu diesem Festival gekommen sind. Natürlich konnte das nur Wincent Weiss sein. Leider ist es ja nun einmal so, dass die Wincent Weiss-Fans sehr, sehr früh an den Locations sind und teilweise dort auch campen. Aber sei es drum, es geht ja hierbei um seine Musik und den Auftritt. Dieser begann mit dem Song "Kaum erwarten" und da spielte Wincent selbst E-Gitarre. Mit viel Jubel und Gekreische wurde er vom Publikum empfangen. Die Fans sangen dann auch gleich lautstark mit. Genau das gleiche Bild gab es dann auch bei "Hier mit dir" und Wincent hatte großen Spaß daran. Zum nächsten Song "Jemanden vermissen" erzählte Wincent, dass er eine Zeit lang einige One-Night-Stands hatte und sich "durch Tinder durchgearbeitet" hätte, aber eben nie etwas Festes gefunden hatte. Da er den Song unter anderem mit Sarah Connor geschrieben hat, erzählte er scherzweise, dass er es mit ihr auch schon zweimal gemacht hätte. Das führte dann auch zu Gelächter. "Auf halbem Weg" war dann ein weiterer Song seines neuen Albums.


Wincent sang jedoch auch Lieder aus seinem ersten Album, wie "Unter meiner Haut" oder auch "Weck mich nicht auf". Nicht nur bei diesen beiden Liedern, sondern während des ganzen Konzertes konnten seine Fans eine extreme Textsicherheit aufweisen und diese lautstark mitsingen. Im Vorfeld des Konzertes erfuhr Wincent, dass ein Mädchen im Publikum an diesem Tag Geburtstag hatte, ging er dorthin und sang mit dem ganzen Platz "Happy Birthday", dazu schenkte er ihr noch ein T-Shirt. Danach war sein berühmtes Medley aus deutschen Songs dran. Zuerst kam das Medley, das ganz zur allerersten Tour von Wincent zusammengestellt wurde, danach folgte ein "neueres". Dieses besteht zum einen aus "Vincent" von Sarah Connor. Dazu sang er: "Sarah sagt, ich krieg' keinen hoch, wenn ich an Mädchen denk", des Weiteren war es aus der Ich-Perspektive. Dazu kamen noch "Single Ladies", "Pocahontas", "I came for you", "Tausend Tattoos" und auch "Cordula Grün" durfte nicht fehlen. Die Medleys wurden auch entsprechend stark gefeiert.

Als nächstes kam der Song, der Wincent groß gemacht hat, "Musik sein". Dazu sollten die Fans dann den Refrain mitsingen so laut sie konnten. Wincent stachelte das Publikum dabei immer weiter an. Zu "Frische Luft" probierte Wincent etwas, was schon ein paar Mal schief gegangen ist. Zunächst ging er ins Publikum und dann konnte er es sich nicht nehmen lassen, das Crowdsurfing wieder einzuführen (das erzählte er ja auch bei "Sing meinen Song") und es klappte wohl auch gut. Wir konnten das leider nicht so gut sehen. Vor der kleinen Zugabe gab es dann noch "An Wunder". Die Zugabe bestand aus dem Song "Feuerwerk". Da Wincent aber selbst keine Konfettikanonen mitbringen konnte, wurde vor dem Auftritt eine Menge Konfetti ans Publikum verteilt, welches dann im Refrain dann auch fröhlich geworfen wurde.

Sonnenstich präsentiert von Max Giesinger

Der Vorhang fiel bei Max Giesinger diesmal weg, dennoch war der erste Song "Bist du bereit" und Max kam einfach etwas später dazu, während seine Band schon spielte. Er hatte richtig gute Laune und fühlte sich nach eigener Aussage wie in der Karibik. Auch das Publikum hatte sehr viel Spaß bei Songs wie "Legenden" und "Roulette". Max sagte auch, dass er während des Konzerts ja richtig braun werden konnte. Als jemand "Ausziehen!" rief, sagte Max, dass das keiner sehen wollte und ob die Person überhaupt schon 14 sei. Zum nächsten Song "Die Reise" änderte Max zwei Zeilen. Da wurde Philipp nicht Anwalt, sondern Wincent Sänger und er konkretisierte, dass Mark Forster es nicht gepackt hätte. Außerdem erzählte Max vor diesem Song, dass er ja ein neues Album hat und dass es ein sehr gutes Album sei.


Neben der vielen guten Laune sang Max aber auch ruhigere Songs wie "Wenn ich leiser bin". Im Akustikset gab es dann "Kalifornien", wo er anstatt Kalifornien Uelzen sang. Nach dem Song "Rucksack" holte sich Max dann eine Dame auf die Bühne, die dann die Rucksack-Songs ziehen durfte. Mit dabei waren "Gangsta's Paradise" und auch "What's up" von 4 Non Blondes. Max erzählte aber weiterhin auch sehr viel Blödsinn, erwähnte oftmals "Mark Forschter" und merkte aber selbst, dass er an diesem Tag viel Schwachsinn laberte. Er ging davon aus, einen Sonnenstich gehabt zu haben. Bei "Wenn sie tanzt" spielt Max eigentlich auch auf einer Melodica. Eigentlich, denn diesmal versagte sie und spuckte keine Töne aus, deswegen pfefferte Max sie dann auch auf dem Boden. "Zuhause" war das letzte Lied vor der Zugabe. 

In der Zugabe überraschte Max uns mit dem Song "Australien", wobei der Bass nicht ganz so gut herüberkam wie in der Halle. Als letzter Song durfte ja ganz klar "80 Millionen" nicht fehlen. Hierzu holte er sich auch wieder drei Kinder auf die Bühne, die einen Chor bildeten. Damit war dann ein toller Auftritt von Max vorbei.

Ein Feuerwerk von guter Laune mit Mark Forster

Zuerst hörte man ein Beat, wozu dann nach und nach Leute aus dem Backing-Team auf die Bühne kamen. Der erste klebte ein Kreuz am Ende des Stegs auf, der nächste stellte den Mikrofonständer auf dieses Kreuz, die dritte Person befestigte das Mikrofon an diesen Ständer und die letzte Person checkte, ob das Mikrofon auch eingeschaltet ist. Da das Mikrofon dann aber schief stand, kam Tourmanager Manuel noch auf die Bühne, um dieses perfekt auszurichten. Dann aber konnte Mark Forster endlich auf die Bühne rennen und wurde sehr begeistert empfangen. Die Band blieb hier noch hinter einem Vorhang verborgen, während Mark "Flash mich" sang. Zu "Einmal" sah man dann die Band, viele im Publikum sangen mit. 

Zu "Für immer forever" wies Mark das Publikum ein, bei jedem "Geht's euch guhuuut?" mit "Jahaaa!" zu antworten. Außerdem erklärte er, wie er und seine Band Liebe zeigen, indem sie die Hand auf und zu machen. Da hatte Mark sich aber auch schon umgezogen und jetzt ein schwarzes T-Shirt anstatt eines weißen an. Gute Stimmung war auch bei "Killer". Vor allem Mark hatte sehr gute Laune und lachte viel während des ganzen Konzertes. Zum Lied "Nimmerland" erklärte Mark, dass er in seiner Kindheit ganz gerne alleine den ganzen Tag mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren ist. Nach ein paar Bedauern-Rufen aus dem Publikum erklärte Mark, dass es nichts Schlimmes war. Ganz im Gegenteil hat er das sehr gerne gemacht. Er erzählte besonders den Kindern im Publikum, dass es früher eine Zeit gab, in der es noch keine Handys gab. Dafür gab es dann aus dem Publikum sehr viel Jubel.


Auch Mark konnte mit "Flüsterton" etwas ruhigere Töne anschlagen. Danach stellte Mark dann seine Band vor, indem diese dann einzeln auf der Leinwand mit Namen, Position und besonderen Fähigkeiten eingeblendet wurden. Danach wurde es dann wieder sehr laut, es folgten nicht nur "Sowieso" und "Karton", sondern auch Trockeneiskanonen. Zu "Genau wie du" erzählte Mark, dass er den Song für seinen Vater (Vadder) geschrieben hat. Zu "Danke, danke" gab es die Facetime-Aktion, wo Mark versuchte Paddy Kelly und danach Sido "anzurufen". Als Songs vor den Zugaben gab es "Wir sind groß" und "Au revoir", wo es den üblichen frenetischen Jubel gab. 

Die Zugaben bestanden aus dem Mashup von "Auf dem Weg/Like a Lion/Stimme", wo eine Menge Party angesagt war. Bei "Chöre" gab es dann ganz viel Konfetti, welches die Zuschauer begeisterte. Auch beim letzten Song "Bauch und Kopf" gab es noch einmal Konfetti, aber auch ein Feuerwerk, welches das Publikum wirklich toll fand.

Was sonst noch wichtig ist

Alle Künstler dieses Abends sind noch auf vielen Open-Air-Veranstaltungen zu finden. Wincent Weiss ist Ende November auf "Irgendwie Anders"-Tour. Max Giesinger ist zur Zeit donnerstags in der Show "The Masked Singer" auf ProSieben zu finden.

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