Donnerstag, 11. Juli 2019

Johannes Oerding in Kiel am 23.06.2019 - Beste Stimmung und bestes Wetter auf der Kieler Woche

Es war wieder die Kieler Woche angesagt. Bis auf ganz wenige Ausnahmen war diesmal leider nicht wirklich Programm dabei. Diese Kritik haben uns aber auch viele andere so bestätigt. (Vielleicht auch, weil der NDR nicht am Ostseekai aufgrund einer Baustelle seine Zelte aufschlagen konnte). Aber eine dieser Ausnahmen war das Konzert von Johannes Oerding an der RSH-Bühne an der Hörn. Eigentlich wollten wir nicht unbedingt über die Kieler Woche berichten, einerseits weil eben das Programm nicht so entsprechend war, aber auch weil wir diesmal keine Presseakkreditierungen bekamen. Das Konzert von Johannes war allerdings so atemberaubend gut, so dass wir einfach darüber berichten müssen.


Wir kamen noch rechtzeitig, um die besten Plätze in der ersten Reihe an der Treppe zur Bühne zu erhaschen. Auf der Bühne gab es noch den Soundcheck von Tom Gregory, danach wurde umgebaut für Johannes Oerding. Mit der Zeit kamen dann auch ein paar Menschen hinzu.

Beste Stimmung schon beim Soundcheck

Dann kam der Soundcheck und Johannes betrat ebenfalls die Bühne. Auf einmal füllte sich der Platz vor der Bühne und war schon halb voll. Johannes hatte die beste Laune und gab schon alles beim Soundcheck. Nach dem "ersten" Song sagte er zum Publikum, dass das eben nur der Soundcheck ist und seine Band und er erst später am Abend das Konzert spielen. Als sie dann "Leuchtschrift" probten, fing Moritz Stahl an, zu spielen. Johannes sagte über ihn, er sei der beste Gitarrist seiner Straße. Zudem legte sich Johannes auch auf den Steg und fühlte sich einfach sehr wohl. Als jemand rief, dass er doch "Für immer ab jetzt" spielen sollte, spielte er es ungefähr 20 Sekunden an. Man solle ja noch wiederkommen. Nach ungefähr 15 Minuten beendete er auch erfolgreich den Soundcheck und verabschiedete das Publikum fürs erste.

Und Grandiose Stimmung beim Konzert

Das erste Lied des Abends war "Leuchtschrift" und die Stimmung auf dem supervollen Platz war jetzt schon grandios. Johannes begrüßte die 8000 Zuschauer mit: "Willkommen zu 8 Stunden Live-Musik". Es sei alles zugesperrt und man käme nicht mehr weg. Auch bei "Wenn du lebst" ging Johannes richtig ab. Da es eben sehr voll auf dem Platz war, meinte er auch, dass die besonders in den vorderen Reihen ja wie Sardinen in der Dose zusammenstehen. Seitlich von der Bühne war eine Brücke, auf der sogar auch noch Menschen standen, die aber eigentlich gar nichts sehen konnten, sondern nur hören. Diese nannte Johannes VIPs. Dann stellte er sich noch einmal so richtig vor, und weil ein paar Personen die Hände zum Schütteln herausstreckten, kam er dann die Bühne herunter um die Leuten in der ersten Reihe die Hand zu geben. Als er wieder rauf ging, meinte Johannes dann, dass das eine dumme Idee gewesen sei, weil er ja nun 400 Lieder spielen müsste, um jedem auf dem Platz mal die Hand gegeben zu haben. Zu "So schön" erzählte er dann wie üblich, dass man im Publikum das jedem mal gesagt haben soll, auch wenn man hässlich sei. Oder eben: "Es ist zwar lange her, aber du bist so schön". Das Lied musste Johannes aber nach den ersten Zeilen wieder abbrechen, da er einen Lachanfall bekam. Das lag daran, dass er auf das Kettenkarussell einige hunderte Meter entfernt schauen musste und sich fragte, wie man so ignorant sein konnte, da drin zu sitzen und nicht auf sein Konzert zu gehen. Er hoffte, die Leute würden darin stecken bleiben und verhungern. Außerdem fragte er sich, wer das Wasser, also die Hörn, dahin gebaut hätte. Er würde doch gerne die Stadtplanung übernehmen, damit viel mehr Leute auf diesem Konzert seien könnten.


Johannes als Model

Danach folgte "Nie wieder Alkohol" und dank des Ramazzotti könne man besser singen. Dies bewies er dann auch mit "I will always love you" und erntete dafür viel Applaus. Zu "Hundert Leben" nutzte Johannes den Steg (oder auch Ego-Rampe) als Laufsteg und zeigte sein Talent als Model. Aber nicht nur das. Auch die Treppe wurde gleich zur Helene-Fischer-Gedächtnistreppe umfunktioniert, auf der man nur seitlich heruntergehen könne. Aber das Lied folgte natürlich auch. Nach dem Song sangen die Fans dann die Chöre weiter und Johannes und Band stiegen wieder mit ein. 


Johannes und Band hätten es nun aber auch wirklich im Business geschafft, da sie letztens bei einem Konzert einen Privatjet hatten. So weit so gut. Allerdings sei dieser so alt gewesen, dass das Flugzeug wohl aus einem Museum stammen müsste. Die Herren hätten sogar selbst den Propeller antreiben müssen. Zu dieser Geschichte passte dann ja auch nur der Song "Turbulenzen". Nun spielte er mit "Die Tage werden anders sein" einen recht alten Song und meinte, dass er damals eigentlich viel zu jung war, als Johannes das Lied schrieb. Nun könne er es viel besser verstehen. 

Nie mehr Kieler Woche?

"Wo wir sind ist oben" wurde von Johannes wieder sehr in die Länge gezogen. Zunächst durfte Robin Engelhardt sein Bass-Solo spielen. Allerdings erzählte Johannes zuerst, dass Robin immer der jüngste in der Band bleiben würde und gerade erst 16 geworden sei. Damals vor 14 Jahren habe Johannes ihn als Findelkind in einem Korb an der Elbe gefunden und groß gezogen. Er habe ihm einen Bass in die Hand gegeben, damit Robin etwas daraus machen sollte. Nach dem Solo ging Johannes dann ins Publikum und steuerte den Bierstand an. Dort gab es Warsteiner und er fragte, ob er eine Warsteiner-Flat bekommen könnte, weil das ja sein Lieblingsbier sei. Wenn er diese nicht bekäme, wäre Flensburger sein Lieblingsbier. Zumindest bekam er schon einmal ein Bier, obwohl er gar kein Geld dabei hatte. 


Nachdem das Lied zu Ende war, erzählte Johannes, dass es nun sein letztes Konzert auf der Kieler Woche sein müsste, da es zuvor immer regnete oder zumindest schlechtes Wetter war. Diesmal schien aber die Sonne. Allgemein war die ganze Woche sehr gutes Wetter, es gab kein typisches KiWo-Wetter. Johannes wolle das Glück nicht herausfordern. Wir sind uns aber ganz sicher, dass er irgendwann wieder zur Kieler Woche kommen wird. Dann erklärte er noch, dass er aktuell an einem neuen Album schreibt, das aber erst herauskommen kann, wenn alle alten Alben verkauft worden sind, die auch an diesem Tag am Merch-Stand dabei waren. Nun kamen noch die Lieder "Heimat", "Alles brennt" und "An guten Tagen", wo die Stimmung noch einmal so richtig kochte.

Berührende Songs zum Abschluss

Zur von den Fans ersehnten Zugabe sang Johannes ein Lied, welches er nur einmal bisher gespielt hatte. Dies war nämlich in Südafrika bei Sing meinen Song, wo er eine wirklich intime Zeit hatte, und dort wirklich jedes Gefühl echt war. Dieses Gefühl brachte er auch in Kiel mit dem Song "Hoffnung (Hope)" von Michael Patrick Kelly herüber und berührte die Fans. Danach folgte das Outro im Stile von "Hundert Leben", wobei hier die Fans wieder die Chöre weitersangen. Also gab es für Johannes keine andere Wahl, als sich noch einmal auf den Steg zu stellen. Er sang "Für immer ab jetzt" und diesmal auch komplett. Damit berührte er noch einmal jeden auf dem Platz und beendete ein wirklich grandioses Konzert, welches noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Eben "mit dem Herz fotografiert".


Nach dem Konzert kam Johannes tatsächlich noch einmal zum Merch-Stand, verzichtete aber darauf, Fotos mit den Fans zu machen, da er es unfair dem nächsten Künstler, Tom Gregory, gegenüber fand. Also schaute er jedem, der dort stand einmal in die Augen und man konnte zumindest ein Foto von ihm machen. Er bedankte sich noch einmal sehr für dieses wunderbare Konzert und zeigte sich sehr berührt. Als eine Person sich zu ihm stellte, um vielleicht doch noch ein Selfie zu machen, reagierte er sofort und sagte zu ihr: "Du auch nicht!". So blieb es wirklich sehr fair und Johannes verschwand wieder im Backstage.

Was sonst noch gut zu wissen wäre

Johannes Oerding bringt im Herbst diesen Jahres ein neues Album heraus und wird dann im Frühling 2020 auf großer und ausgiebiger Tour überall zu finden sein. Ganz viele Fotos vom Konzert sind auch auf unserer Facebook-Seite zu finden.

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