Dienstag, 2. Januar 2018

Lena - Hamburg - 17.12.2017

Ein Wiedersehen gab es für uns an diesem Tag mit Lena. Die Tour, die ursprünglich zur Vorstellung eines neuen Albums geplant war, wandelte sie in eine Art Abschiedstour um. Kein Abschied für immer, aber einer von einem musikalischen Kapitel in ihrem Leben. So hieß die Tour nun auch "End of Chapter One". Aber warum gab es nun kein Album? Die Antwort gab sie schon vorab ganz ehrlich in einem Video, aber auch noch einmal hier auf Tour. Es war schon fast ein Album fertig, aber mit diesem fühlte sie sich einfach nicht verbunden. Sie hätte es nicht ehrlich gefunden, dieses Album herauszubringen, auch wenn man vielleicht Erfolg damit gehabt hätte. Und so verschob sie die Albumplanung und somit auch die für Februar geplante Tournee. Wir waren nun in Hamburg in der Großen Freiheit 36 dabei und waren sehr gespannt.


Vorband war die Singer-Songwriterin Louka. Ihre Texte gefielen uns sehr gut, sie hatte eine tolle Art, sich zu artikulieren. Zudem sang sie auf Deutsch. Mit Liedern wie "Utopia" oder auch "Berlin, Berlin", welches zu kurzerhand in Hamburg, Hamburg umwandelte, begeisterte sie das Publikum, das zuerst doch etwas verhalten war. Da uns ihre Musik so gut gefiel, kauften wir uns später bei ihr am Merch ihr Album und es lässt sich wirklich gut hören. 


Dann ging es kurze Zeit später mit dem Konzert von Lena weiter. Auf einer Leinwand wurden im Schnelldurchlauf Bilder von Lena aus den letzten sieben Jahren gezeigt. Danach kam die Band auf die Bühne und startete mit dem Song, mit dem die musikalische Karriere von Lena ihren Lauf nahm. Nein, nicht "Satellite", sondern "My Same", das Lied von Adele, welches sie beim Casting sang. Und bei den Worten "Ay, ay" zu Beginn des Liedes hatte man auch gleich die Bilder dieses Castings im Kopf. Als Lena dann auch die Bühne betrat, brach Jubel los, aber es wurde niemals ein Teenie-Gekreische. So nahm Lena ihre Fans mit auf eine Reise durch die sieben Jahre Musikkarriere und begann also mit dem Album "My Cassette Player". Darauf war natürlich der Song, der den ganzen Erfolg brachte, "Satellite". Sie präsentierte den Song in einer Art Rockabilly-Version und hatte sichtlich Spaß dabei. Als sie zum nächsten Album "Good News" kam, kniete sie sich hin, damit man sich die Bilder, die im Hintergrund gezeigt wurden, anschauen konnte. Dabei erzählte sie auch unter anderem vom ESC.

Die Lieder, die nun folgten waren unter anderem "Taken by a stranger" und "Push forward". Das Lied ihres zweiten ESC-Auftritts hatte sie gefühlt schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesungen. Aber natürlich gehörte es bei dieser Tour einfach dazu. Dann kam sie zum dritten Album "Stardust". Das erste Album, an dem sie selbst mitgewirkt hatte, wovon sie auch stolz erzählte. Auch das gleichnamige Lied sang sie und es kam gute Laune auf. Allgemein wurde auch gut mitgesungen. Danach folgte ein Lied, welches sich die Fans immer wieder gewünscht hatten, Lena bisher aber nie gespielt hatte: "I'm Black". Sie sang das Lied sehr ruhig. 


Ihr viertes und bisher letztes Album war "Crystal Sky". Es ist ihr düsterstes Album und sie erzählte dazu, dass sie damals das Gefühl hatte, dass es auch einfach so düster sein müsste. Hier spielte sie nun das energetische "Traffic Light", aber auch das ruhig "Sleep Now". Bei "Wild and free" sang dann das ganze Publikum mit. Weiterhin erzählte Lena nun von ihrer Schaffenskrise, die vielleicht auch so etwas wie eine Identitätskrise ist. Aber wenn man halt mit derzeit 26 Jahren so viel in seinem Leben erfahren hat, kommt auch irgendwann mal der Punkt, an dem man sich fragt, wo die Reise nun hingeht. Und bei Lena ist das sowohl musikalisch als auch identitätsmäßig der Fall. Aber Lena soll sich auch einfach die Zeit nehmen, die sie braucht. Als sie das erzählte, kamen ihr auch fast die Tränen.


Im letzten Teil des Konzerts brachte sie die jüngste Zeit unter. Ein Song, den sie für ihr neues Album geschrieben hatte, gefiel ihr dann doch immer noch, sodass sie ihn auch spielte. Es war "Addict". Für das nächste Lied hatte sie einen Special Guest dabei, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet hatten. Michael Patrick Kelly kam auf die Bühne, wobei großer Jubel ausbrach. Diese freundschaftliche Liebe, die man bei der Sing meinen Song-Sendung immer sah, kam auch hier zum Vorschein und man merkte, dass es wirklich alles echt war. Zusammen sangen sie "Don't give up", welchen sie auch zusammen in der Weihnachtssendung gesungen hatten. Gänsehaut machte sich dabei breit. Als nächstes sang sie "Superior" von Gentleman und mixte das mit "One Dance" von Drake. Danach gab es ein weiteres Mashup. Diesmal von "Home", wo sie dann die "Meine Heimat"-Version von Moses Pelham sang. Ganz zum Schluss kam dann "If I wasn't your daughter" und berührte damit noch einmal ihre Fans sehr. So war dann das erste Kapitel abgeschlossen und man kann auf Kapitel Nummer zwei gespannt sein. 


Aber natürlich gab es noch eine Zugabe. Diese beinhaltete aber keine Lena-Songs mehr, sondern Weihnachtslieder, die ganz klar in die vorweihnachtliche Zeit passten und ganz viel Liebe in den Raum zauberten. Zuerst spielte sie zusammen mit ihren Background-Sängerinnen "All I want for Christmas". Danach kam dann noch Louka auf die Bühne und sie sangen vierstimmig "Stille Nacht, heilige Nacht". Ganz zum Schluss kamen noch einmal alle anderen auf die Bühne, auch Paddy Kelly, und alle sangen "X-Mas (War is over)". Dabei ließ das Team von Lena es schneien und Lena stellte sich sofort in diesen "Schneesturm". Dann war das Konzert wirklich vorbei und wir gingen zufrieden nach Hause. 

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