Freitag, 6. Oktober 2017

NDR 2 Soundcheck Neue Musik - Göttingen - 16.09.2017 - Tag 3

Der letzte Tag des Festivals brach an und zunächst mussten wir aber aus unserem Hotel auschecken. Dann ging es schon weiter in die Innenstadt von Göttingen, wo wir erst einmal noch ein wenig entspannten. Für das erste Konzert hatten wir beschlossen, uns aufzuteilen. So ging dann Katharina schon einmal auf den Albaniplatz, wo gerade das Konzert von Kaleo, die ja am Donnerstagabend aufgetreten sind, übertragen wurde. Arne ging unterdessen zum Jungen Theater, um dort ein paar Fotos zu machen und sich ein wenig das Konzert anzusehen.




Es spielte dort Alex Aiono. Wir hatten zuvor noch nie von ihm gehört. Jedenfalls ist er 21 Jahre alt und kommt aus Arizona in den USA. Auf Facebook hat er über 2 Millionen Likes und auf YouTube sogar über 5 Millionen Abonnenten. Aber wir sind ja immer offen für neue Musik, und dafür ist dieses Festival ja perfekt.
Diesmal war das Publikum aber auch deutlich anders als bei den meisten anderen Konzerten. Es war sehr jung vor allem zu ungefähr 98 Prozent weiblich. Einige der Fans in der ersten Reihe haben sich sogar Nummern auf die Hand geschrieben, um sich ihren in der Schlange garantieren zu können. Als dann das Konzert begann und Alex Aiono auf die Bühne kam, hielt sich tatsächlich der Kreisalarm in Grenzen. Der große Teil des Instrumentalen kam zwar vom Laptop aber er sang live. Bei einigen Songs später spielte er auch auf einer Akustikgitarre. Neben seinen eigenen Liedern wie "Don't mind" und "Fake love" sang er auch einige Coversongs, darunter "24k Magic". Als wir Fotografen dann wieder aus dem Bühnengraben draußen waren, war sozusagen der Weg zwischen Alex und dem Publikum frei und nun begann aber auch der Kreischalarm. Sehr sympathisch zeigte er sich seinen Fans gegenüber, die sicherlich zum Teil dahinschmolzen. Nach rund einer halben Stunde ging Arne dann vom Konzert weg, da kurze Zeit später das nächste Konzert anstand. Auf der Leinwand am Albaniplatz, auf der das Konzert von Alex Aiono übertragen wurde, hörten und sahen wir dann noch, dass er den Song "Hot2Touch" sang, welches er zusammen mit Felix Jaehn herausbrachte.



Auf dem Albaniplatz ging dann das Programm mit Lotte weiter, die zunächst auf dem roten Sofa ein Interview gab. Sie erzählte beispielsweise auch von ihrem Debütalbum, welches sie erst einen Tag zuvor veröffentlicht hat. Dann ging sie kurz noch einmal hinter die Bühne, um das Konzert richtig starten zu können. Ihr erstes Lied war dann "Schönste Zeit der Welt", welches sie mit großer Freude präsentierte. Gleich danach zeigte sie, wie viel Elan sie auf der Bühne hat, indem sie bei "Pauken" wild herumsprang. Aber neben der großen Freude, Musik zu machen, zeigte sie auch im Song "Stadt der Türme" ihre Sehnsucht an ihre Heimatstadt Ravensburg. Zum Song "Auf dich" wollte Lotte wissen, ob man gerade eine wichtige Person bei sich hat. Das Lied ist nämlich all denjenigen gewidmet, die noch da sind, wenn die Party vorbei oder wenn man sich gerade wie ein Vollidiot verhält. Etwas melancholisch wurde Lotte dann, als sie "Wer wir geworden sind" sang. Der Song "Auch wenn's zu Ende geht" erzählt von der Zeit, die man gemeinsam hatte und an die man immer wieder gerne zurück denkt. Ihr letztes Lied war dann "Auf beiden Beinen", wobei hier sogar einige mitsingen konnten. Nach dem Konzert gab Lotte noch Autogramme und machte Fotos mit Fans und es war ein regelrechter Andrang. Als wir dann irgendwann an der Reihe waren, freute sich Lotte, uns zu sehen und wir freuten uns, dass wir noch ein bis zwei Wörtchen wechseln konnten.


Nach diesem Auftritt machten wir uns auch langsam auf den Weg zur Lokhalle, wo ja das Finale stattfand. Als wir dort ankamen, standen schon viele Menschen in der Schlange. Aber auch wir mussten am Pressetisch warten, weil die Security sich mit der Organisation nicht einig war oder nicht die richtige Info über die Presse erhalten hatte. Dann konnte es doch noch halbwegs pünktlich losgehen. Uta Fliegel vom medienbuero moderierte den Pressetermin, an dem NDR 2-Programmchef Torsten Engel und Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler teilnahmen. Dabei erzählten sie von den erhöhten allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen, über die eingeladenen Künstler des Festivals und gaben auch einen Ausblick auf die folgenden Jahre. Dabei sei der Termin 2018 definitiv sicher. Aber mit ein wenig Sorgen schaute Engel auf die Jahre 2019 und 2020, da aufgrund von Sanierungen sowohl die Stadthalle als auch das Junge Theater nicht zur Verfügung stünden. Köhler versicherte aber, Ausweichspielstätten zu finden. Nach diesem Resümee und Ausblick folgte der Fotocall, der im Gegensatz zum letzten Jahr sich zeitlich sehr hinzog. An diesem Fotocall nahmen alle Künstler des Finalabends außer Wincent Weiss teil.

Danach dauerte es auch nicht mehr lange, bis das Konzert losging. Ilka Petersen und Jens Mahrhold kamen auf die Bühne und begrüßten die 5000 Fans in der ausverkauften Lokhalle. Diese begannen jetzt schon zu jubeln.


Der erste Act des Abends war dann Stereoact. Das DJ-Duo, das vor allem auch durch die Kooperation mit Kerstin Ott und dem Song "Die immer lacht" bekannt wurde. Das war dann auch das erste Lied. Allerdings müssen wir sagen, dass uns dieser Auftritt am wenigsten gefallen hat. Wir fanden, die Musik lief eher nur nebenbei und dann wurde halt irgendwie mit dem Publikum agiert. In einer Disco hätte dies wohl sicherlich besser gepasst, aber halt nicht in einer großen Konzerthalle. Es wurden halt noch die aktuellen Songs des Duos gespielt.


Die einzige Frau des Abends war Amanda und hob sogleich unsere Stimmung mit ihrem tollen Auftritt. Gleich mit ihrem ersten Song "Wie es ist" legte die Powerfrau richtig auf und riss auch das Publikum mit. Ganz besonders war auch, dass sie viel Kontakt zum Publikum suchte. Amanda bewegte das Publikum auch dazu, mitzusingen, was auch sehr gut klappte. Aber auch so gab sie wirklich alles auf der Bühne, indem sie immer wieder über diese hin und her rannte. Sie durfte sogar vier Lieder singen, was bei diesem Finale tatsächlich viel ist. Diese Lieder waren noch "Lied für dich", "Meine Frau", welches ihrer besten Freundin gilt, und zum Schluss "Blau". Dabei konnten sogar einige im Publikum mitsingen. Klar, das Lied wird ja auch im Radio gespielt. Als gefühlt einzige Frau, die deutsche Popmusik macht. Während der zweiten Strophe machte sie Sido nach, indem sie so tat als hätte sie eine Brille auf. Damit präsentierte Amanda einen wirklich tollen Auftritt. 


Als nächstes war DJ Alle Farben an der Reihe. Auch er präsentierte seine besten Hits und hatte wirklich dick aufgefahren. Er soll sogar mit vielen LKW angereist sein. Das zeigte er dann aber auch. Es wurden Trockeneis-Kanonen eingesetzt. Aber wo Kälter ist, musste ja auch Hitze sein und so gab es auch Flammenwerfer und auch andere Pyrotechnik, die eingesetzt wurde. Aber der DJ war nicht alleine da. Zum Song "She moves" hatte Frans Zimmer Graham Candy eingeladen, der wirklich während des ganzen Songs über die ganze Bühne tobte. Aber nicht nur auf der Bühne ging es ab. Auch im Publikum war ein heiteres Treiben, denn vom Produktionsteam wurden riesige Gummibälle ins Publikum geworfen, die dann immer weiter geworfen wurden. Aber sie blieben nicht nur dort, sondern kamen auch immer wieder nach vorne zum Bühnengraben. Dabei versuchte ein Security, uns zu schützen und fiel bei diesem Einsatz hin. Aber es ist glücklicherweise nichts weiter passiert. Nach dem Song brachten wir uns erst einmal in Sicherheit. Aber natürlich ging die Party weiter mit Alle Farben. Irgendwann wurden die Bälle auch wieder weggenommen. Ein weiterer Gast war der Niederländer Janieck, der mit dem DJ den Song "Little Hollywood" sang. Nach dieser Party war dann sehr viel Freude im Publikum.

Über den Aufritt von Wincent Weiss können wir leider nicht berichten, da wir aus dem Bühnengraben gehen mussten und absolut keine Fotos machen durften. Dies war eine kurzfristige des Managements von Wincent. 


Nun waren SDP an der Reihe. Dies war einer der überraschsten Auftritte für uns und hat uns auch sehr gefallen. Auch die beiden Sänger waren sehr kontaktfreudig zum Publikum. Mit viel Witz und Charme präsentierten sie ihre Songs wie "So schön kaputt" oder auch "Die Nacht von Freitag auf Montag". Dabei machten sie richtig Stimmung im Publikum, welches auch lautstark mitmachte und mitsang. Zum Song "Wenn ich groß bin" wurde Sänger Vincent ein Astronautenhelm aufgesetzt. Da wir die Lieder kaum kannten, können wir sie auch nicht wirklich benennen. Aber SDP haben uns so viel Spaß gemacht, dass wir uns sogar überlegen könnten, zu einem Konzert zu kommen. 

Nach dem Auftritt kam Wincent Weiss auf die rote Couch und diesmal konnten wir auch ein paar Fotos machen. In dem Interview erzählte er, dass man im Tourbus "nicht kacken" (Zitat) soll. Zudem redeten die Moderatoren und er darüber, dass Wincent aber im nächsten Jahr im Tourbus leben würde.

Der letzte Auftritt war von Adel Tawil, der dem Abend die Krone aufsetzte. Mit viel Gefühl und Sympathie präsentierte er seine Songs. Dabei war der erste "So schön anders". Aber nicht nur Adel selbst machte den Auftritt schön, sondern auch das Bühnenbild. Es waren seine Songtitel, die in einer Graffiti-Schrift zu lesen waren. Diese leuchteten in Neonfarben. Nachdenklich wirkte Tawil dann beim Song "Gott steh mir bei", der mehr denn je in die heutige Zeit passt. Zum Song "Ich will nur, dass du weißt" holte er sich seine Freunde von SDP wieder auf die Bühne und so sangen sie es gemeinsam. Das machte den Auftritt natürlich noch interessanter. Der letzte Song war dann "Lieder" und Adel Tawil musste eigentlich gar nicht singen. Er stimmte es nur kurz an und das Publikum sang einfach wunderbar weiter. Er genoss dies natürlich zurecht. Dann setzte er noch einmal mit der Band ein und schloss somit das Finale ab.

Ziemlich erschöpft fuhren wir dann wieder nach Hause, wo wir dann irgendwann in der Nacht in Lübeck ankamen. 

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