Mittwoch, 6. September 2017

Stars@ndr2 - Gifhorn - 29.07.2017

Der zweite Teil der Festivalreihe stars@ndr2 fand wie schon im letzten Jahr in Gifhorn statt. Es zog uns auch diesmal wieder sehr früh los, da wir wieder zum Showtruck des NDR 2 fuhren, aus dem an einem solchen Festivaltag drei Stunden Radio gesendet wird, immer von 9 - 12 Uhr. Diesmal kamen sogar gleich zwei Stars des Abends vorbei. Kurz nachdem wir vor dem Truck in der Gifhorner Innenstadt eintrafen, kam dann auch schon Wincent Weiss vorbei, der dann zunächst einige Fragen der Moderatoren Ilka Petersen und Holger Ponik beantwortete.


Dabei erzählte er auch auf die Frage hin, ob er nicht mal ein Album in seinem Lieblingsmusikstil Heavy Metal machen würde, dass er gerne mal ein Crowd Surfing ausprobieren würde. Danach spielte er zusammen mit Benni Freibott zunächst eine Minute lang, die noch übrig war bis zum Live-Programm im Radio, "Musik sein" an. Danach spielte er dann "Frische Luft", welches seine neue Single werden sollte, was zu dem Zeitpunkt aber eigentlich noch keiner wissen sollte. Nachdem die Radio-Schalte vorbei war und die meisten weiblichen Zuschauer schon an die Seite zum Ausgang des Trucks gingen, um da auf Wincent zu warten, spielte er überraschend doch noch einen weiteren Song, woraufhin einige wieder zurückkamen. Es war der Song "Unter meiner Haut" und da er da immer ins Publikum geht, machte er das auch hier. Wincent zeigt einfach bei jedem Auftritt, dass er super sympathisch und vollkommen auf dem Boden geblieben ist. Bei dem Song ja sogar wortwörtlich.



Noch während Wincent dann seitlich des Trucks Autogramme gab und Selfies machte, kam schon Lotte auf die Bühne, die zusammen mit ihrem Schlagzeuger Cani Nickels die Instrumente aufbaute. Zunächst war der Platz vorm Truck schon deutlich leerer, aber als Wincent dann weg war und Lotte auch ein paar Fragen gestellt bekam, kamen dann auch wieder die Leute zurück und der Platz war wieder gut gefüllt. Nach dem kleinen Interview gesellte sie sich zu ihrem Schlagzeuger und wartete darauf, ihren Song zu spielen. Es war ihre neue Single "Pauken". Selbst das kleine, intime Set machte Vorfreude auf ihren Auftritt ein paar Stunden später. Nach ihrem Song war dann auch die Radiosendung fast vorbei und wir machten uns gemütlich auf zur Festivallocation, die sich am Sportzentrum in Gifhorn befand.



Als wir dort ankamen, waren schon einige Leute, zumeist Wincent Weiss-Fans, vor Ort. So warteten dann alle, bis der Einlass endlich begann. Für uns war dieser etwas schwierig, da die Security nicht wusste, wo die Presse hineingelassen wird. Denn auch bei diesem Festival durften wir wieder als Presse agieren. Die Erfahrung hatten wir ja schon in Heide gesammelt. Durch Glück kamen wir dann aber doch beim Eingang auf der anderen Seite herein und sogar fünf Minuten vor dem Einlass um 15 Uhr, sodass wir auch noch ein paar Fotos von den hineinstürmenden Fans machen konnten. Dann sicherten wir uns im FOS-Bereich noch gute Plätze, von denen wir das Festival aus ganz entspannt genießen konnten. Im Gegensatz zu Heide gab es hier noch nicht gleich die Bändchen zum  Wiedereinlass in den FOS. Die wurden nämlich erst nach dem zweiten Act ausgegeben. So kam es, dass bereits vor dem Auftritt von Lotte der Zugang zum FOS gesperrt wurde und man nur noch heraus aber nicht mehr herein kam. Dank unseres Pressepasses hatten wir allerdings freien Zugang.

Dann kamen endlich um ungefähr 16:15 Uhr Ilka Petersen und Holger Ponik auf die Bühne und hießen das Publikum willkommen. Sogleich kündeten sie auch die erste Künstlerin Lotte an. Ihre Band kam auf die Bühne und spielte ein Intro. Schon jetzt spürte man die Freude auf und vor der Bühne. Dann, als Lotte dazukam, kam auch schon großer Applaus auf. Mit ihrer rauen aber auch sehr sanften Stimme sang sie ihren ersten Song "Schönste Zeit der Welt". Gleich danach kam schon ihre aktuelle Single "Pauken" und Lotte drehte auch schon gleich auf und tanzte, was das Zeug hielt. So taten es ihr aber auch einige Fans gleich. Danach erzählte Lotte, dass sie ursprünglich aus Ravensburg kommt und ihre Heimat auch die Stadt der Türme genannt wird. So widmete sie der Stadt auch den gleichnamigen Song. Zu "Auf dich" sollte dann das Publikum auch mittanzen und es klappte ganz gut. Dieser gefiel uns sehr, weil er auch sehr zu uns passt. In dem Song "Anders als geplant" konnte man sehr gut Lottes momentane Situation erkennen. Sie hat nun Erfolg mit ihrer Musik, auch wenn sie es nie so planen konnte. Ihr letztes Lied war "Auf beiden Beinen", ein Song, der an ihre Eltern gerichtet ist. Lotte beweist es jetzt auch jeden Tag, dass sie auf ihren eigenen beiden Beinen stehen kann. Bei diesem Song drehten noch einmal alle, vor allem aber Lotte, so richtig auf. Es gab nach dem Song einige Zugabe-Rufe und die Zugabe bekamen die Fans dann auch mit dem Song "Du fehlst", welcher einer ihrer ältesten ist.



Nach der Umbaupause kam dann Aura auf die Bühne. Früher war sie als Aura Dione bekannt. Mit ausgefallenem Outfit, dicker Sonnenbrille und und einer Baskenmütze kam die Dänin auf die Bühne und wurde frenetisch empfangen. Gleich mit ihren ersten drei Liedern präsentierte sie ihre Erfolgs-Hits von vor einigen Jahren. Es waren "I will love U Monday", "Song for Sophie" und "Friends". Aura zeigte, dass sie in all der Zeit nichts verlernt hat und noch immer sehr gut performen kann. Mit ihren Songs gab es immer mal wieder indianische Klänge, wodurch man sie damals auch kennenlernte. Ebenfalls präsentierte sie dem Publikum einige ihrer neuen Songs, darunter auch "Can't steal the music" aus dem gleichnamigen Album. Zu ihrem letzten Lied "Geronimo" ging sie ins Publikum und setzte sich mit diesem auf den Boden, was sie noch sympathischer machte. Auf der Bühne sang sie das Lied dann noch einmal komplett.



Karibische Klänge und viel Party gab es dann mit dem nächsten Künstler. Marlon Roudette kam mit seiner Band auf die Bühne und ließ das Publikum tanzen. Gleich sein erstes Lied war eines seiner erfolgreichsten. Er spielte "Antihero" und viele sangen dabei mit. Er gab wirklich viel auf der Bühne und rannte hin und her, was es nicht leicht machte, ihn in den ersten drei Liedern gut zu fotografieren.  Dennoch machte es Spaß, ihm zuzusehen und zuzuhören. Auch ziemlich früh spielte er die Songs "Body Language" und "New Age", wo man auch gut mitmachen konnte. Allgemein konzipierte Marlon Roudette sein Set so, dass man nicht anders konnte als mitzutanzen. So zum Beispiel auch bei "Shake your limbs". Das Gifhorner Publikum nutzte die Gelegenheit und machte die Party gut mit. Zu "When the Beat Drops Out", einem weiteren seiner Hits, gab es dann auch noch eine Remix-Version, zu der man auch einfach tanzen musste. Auch seine neue Single "Ultra love" präsentierte er seinen Fans. Ungefähr zehn Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt fühlten wir uns dann, als er dann "Big City Life" sang, womit er damals mit dem Duo Mattafix Erfolge feiern konnte. Für einen Teil von uns ging es aber schon wieder nach vorne, da nach Roudettes Auftritt unsere Fotos von der Bühne folgten. Zuerst hieß es wohl, dass wir von hinten auf die Bühne durften. Also gingen wir Fotografen Backstage und sahen noch Marlon Roudette vom einem Bühneneingang zum anderen laufen. Er freute sich mit seinen Bandkollegen sehr über diesen Auftritt. Schön, sowas auch mal gesehen zu haben. Aber die Bühnenchefs wollten uns dann aus Sicherheitsgründen nicht von hinten auf die Bühne lassen. So gingen wir wieder nach vorne und dann dort auf die Bühne, die gerade umgebaut wurde und machten Fotos von den ModeratorInnen und den 32.000 Zuschauern.



Als dann die Bühne fertig war, ging auch schon das ganze Kreischen los. Der nächste Act war nämlich Wincent Weiss. Gefühlt war auch die ganze erste Reihe voll von seinen Fans. Als die ersten Töne von "Mittendrin" anklangen und Wincent noch hinter der Bühne die ersten Worte sang, kreischte gefühlt der ganze Platz. Nachdem Wincent dann auch auf der Bühne stand, wurde das Kreischen zunächst noch etwas doller, legte sich aber hin und wieder. Außer Wincent kam in die Nähe der Zuschauer, dann wurde es wieder kräftiger. Und das machte er einige Male. So auch bei "Wir sind". Zuerst schnappte er sich eine Acoustic-Gitarre und spielte selbst darauf. Dann, als er sie ablegte und die Treppe hinunterging, um zur Absperrung zu den Fans zu gehen, konnten diese sich natürlich nicht mehr halten. Wincent wechselte dann den Platz der Absperrung und rannte dabei fast den weiblichen Teil unseres Blog-Teams um. Dabei war er erst verdutzt und dann hocherfreut, als er ihr Gesicht sah. Ja, die eine Hälfte von uns kennt Wincent schon, bevor er überhaupt anfing, Musik zu machen, da beide in derselben Realschulklasse waren. Aber genug Persönliches erzählt. Wincent ging auch wieder nach oben auf die Bühne und machte da mit seinem Programm weiter. Zum Beispiel mit "Ein Jahr", welches er einer Ex-Freundin widmete, bei der er dachte, es wäre alles auch gedanklich vorbei, aber es einfach nicht so ist. Dass er auf der Bühne blieb, hielt nicht lange an. Bei "Unter meiner Haut" ging er diesmal richtig ins Publikum und tanzte und feierte mit diesem. Beim "Proberaum-Medley" spielten Wincent und Band auf kleinen Instrumenten einige der erfolgreichsten deutschen Lieder der letzten Zeit. Da war für jeden im Publikum etwas dabei, um mitzusingen. Beim Song "Frische Luft" erinnerte er sich wohl an seine Worte am Morgen beim Truck und ging zum Publikum und ließ sich beim Crowd Surfing auf den Händen tragen. Das klappte zuerst auch gut, bis er dann ungefähr zur Hälfte des FOS abstürzte. Wincent konnte nicht anders als einfach loszulachen. Auch hier zeigte er wieder, wie sympathisch er ist. Die letzten Lieder waren dann "Musik sein" und "Feuerwerk", wo super mitgesungen und Party gemacht wurde.



Der letzte Act des Abends war dann Tim Bendzko, der im Gegensatz zur Tour nicht mit der gesamten Band vor Ort war. Aber gleich mit dem ersten Song "Leichtsinn" riss er das Publikum in seinen Bann. Einen anderen Bann aber konnte er brechen. Seiner Aussage nach war Gifhorn das erste regenfreie Open-Air-Konzert, das er spielte. Bei "Keine Maschine" sollten die Fans dann mit den Fingern schnipsen. Und das am besten immer über dem Kopf des Nachbarn. Auch wenn "Am seidenen Faden" ja eher etwas ruhig ist, machte Bendzko alles richtig für ein Festival dieser Größe und pimpte viele Lieder dieser Art etwas auf, um sie auch für die große Masse kompatibel zu machen. Fetziger war es beispielsweise auch mit "Programmiert" und "Ich steh nicht mehr still". Tim Bendzko gab alles und rannte auf der Bühne hin und her. Komischerweise bildeten sich aber nur in den Armbeugen seines Pullovers große Schweißflecken. Ruhiger wurde es aber auch wieder mit "Immer noch Mensch" und "Reparieren". Aber damit die ruhigen Momente nicht zu lang wurden kam nun "Nur noch kurz die Welt retten", wobei gefühlt jeder im Publikum mitsingen konnte. Zu "Keine Zeit" ließ er das Publikum in einem kleinen Duell Mann gegen Frau antreten. Auch wenn die Frauen natürlich viel, viel lauter als die Männer waren, sangen sie laut Bendzko überragend. Das letzte Lied vor der Zugabe war dann "Nicht das Ende", ein tolles Motto für ein Lied, das vor den vielen Zugaben kommt. Die erste von denen war noch einmal ruhig. Er sang den sehr persönlichen Song "Warum ich Lieder singe", der ja wirklich selbsterklärend ist. Nun ging es nur noch laut weiter. Der erste Song davon war "Mehr davon", wo die Fans auch hier wieder im Refrain mitsingen wollten. Darauf folgte "Wenn Worte meine Sprache wären", ehe es mit einem sehr langen "Sag einfach ja" zu Ende ging. Bei diesem Song wiederholte Tim Bendzko immer wieder den Refrain und steigerte das Tempo von Mal zu Mal. Dabei gaben er und seine Band noch einmal alles und bescherten dem Festival einen krönenden und verdienten Abschluss. 



Was bleibt von dem Festival? Fünf atemberaubende Konzerte und Künstler, tolle Fotos, tolle Stimmung und wunderschöne Erinnerungen. Securities, die wie schon in Heide im Bühnengraben Party gemacht haben und das Publikum immer wieder angeheizt haben. Eine gute Presseorganisation und die Erkenntnis, bei den richtigen Künstlern immer wieder zu einem stars@ndr2 zu kommen. 



















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