Samstag, 23. September 2017

NDR 2 Soundcheck Neue Musik - Göttingen - 14.09.2017 - Tag 1

Der erste Tag begann erst abends, so konnten wir uns noch vor den Festivaltagen ein wenig länger ausruhen. Also fuhren wir von unserem Hotel in die Innenstadt von Göttingen und fanden überraschend relativ schnell einen Parkplatz. Danach machten wir uns dann auf dem Weg zum Albaniplatz. Dort befand sich einerseits die kostenfreie Citystage, auf der kleine Konzerte stattfanden und die kostenpflichtigen Konzerte auf einer Leinwand übertragen worden sind. Von den dortigen Einlasskontrollen wurden wir dann von einem Security zum Pressezelt begleitet und dort dann auch herzlich von Christoph Kohlhöfer, der uns die ganzen Tage über super betreute, empfangen wurden. Wir bekamen dann unseren Fotopass und ein Ticket und so konnte Katharina schon in die Stadthalle gehen, wo kurze Zeit später dann auch das erste Konzert des Festivals stattfinden sollte. Da noch kaum etwas los war zu dieser Zeit und die Zuschauer bei nahezu jedem Konzert erst 10 bis 15 Minuten vor dem Beginn des Konzerts erschienen, hatten wir nachher beim Konzert sogar noch gute Plätze weit vorne. Arne wartete unterdessen im Pressezelt darauf, dass alle Fotografen zusammen ebenfalls in die Stadthalle gehen konnten, um dann in den Fotograben zu gelangen.



Und so startete dann auch gleich das erste Konzert mit einem echten deutschen Top-Act. Clueso gab sich die Ehre und kam mit seiner Band nach Göttingen. Gleich mit dem ersten Song brachte er gute Stimmung in die ausverkaufte Stadthalle. Es war "Love the people" und hatte eine klare und unmissverständliche Botschaft: Liebe. Viele seiner Fans sangen dann auch super mit. Das zweite Lied war dann auch schon eines seiner neuen Hits. Mit "Achterbahn" begeisterte er seine Fans. Aber nicht nur durch die Songs fand Clueso viel Zuneigung. Vor allem durch den engen Kontakt zum Publikum machte er eine gute Figur. Er stand immer wieder auf der Bassbox und nutzte den Blickkontakt zu seinen Fans. Der Song "Neuanfang" brachte dann das, was Clueso jetzt ausmacht: Einfach alles neu machen. Aber nicht nur die neuen Hits waren dabei. Auch alte Klassiker wie "Chicago" brachte Clueso mit und ließ auch die Fans gut mitsingen. Es war einfach eine tolle und friedliche Stimmung in der Stadthalle.
Da an diesem Abend weder Kat Frankie noch Sara Hartman dabei sein konnten, übernahm jemand anderes den Part beim Song "Wenn du liebst" und auch später bei "Anderssein". Auch wirklich schön waren die Freestyle-Jams von Clueso, bei denen er sich schlicht von den Vibes des Konzerts hat inspirieren lassen und sang, was ihm gerade einfiel. Zum Song Cello, den er ursprünglich ja mit Udo Lindenberg singt, erzählte er über ein paar Situation mit Udo und ihm. Clueso mag es nicht so sehr auf Roten Teppichen zu sein, Udo allerdings zelebriert das geradezu. Und so berichtete er davon, was ziemlich lustig war. Die letzten zwei Lieder waren "Gewinner" und "Freidrehen" und dabei drehten er, die Band aber auch das Publikum noch einmal so richtig auf. Clueso überzog sogar die 60 Minuten Spielzeit und bot somit einen grandiosen Start ins Festival.



Als wir dann aus der Stadthalle herauskamen, regnete es. Eigentlich wollten wir die rund 800 Meter zum Jungen Theater zu Fuß gehen. Da wir aber natürlich nicht wussten, wie lange es regnen würde und wir den Weg für das letzte Konzert des Abends wieder hätten zurückgehen müssen, entschieden wir uns, ins Auto zu steigen und dorthin zu fahren. Perfekt war dabei, dass direkt nebenan ein Parkhaus war und die Preise relativ gering waren. Allgemein ist das Parken in Göttingen sehr kostengünstig. Auch bei diesem Konzert war eine halbe Stunde nach Einlass noch nicht viel los und so kam Katharina sogar zu einem Stehplatz irgendwo zwischen der ersten und zweiten Reihe. Arne musste dann wieder warten. Beim Jungen Theater ist es aber so, dass die Fotografen über den Bühneneingang zum Fotograben gelangen und so warteten wir in einem kleinen Raum, in dem die ganzen Kisten des Künstlers standen. Dann konnten wir kurz vor Konzertstart in den Fotograben, der schon deutlich eng war.



Das Konzert von JP Cooper war dann für uns sehr überraschend gut. Wir dachten vorher, dass da vielleicht so ein bisschen Reggae-Style dabei sein wird aufgrund der Dreadlocks von JP Cooper. Aber nein, es war ganz anders und teilweise sehr gefühlvoll. Er spielte Popmusik, die aber nicht 08/15 ist, sondern sehr viel Gefühl mit sich bringt und auch groovigen Soul in sich trägt. Der Singer-Songwriter berührte das Publikum schon gleich mit dem ersten Lied "Birthday". Schön war, dass das Publikum sehr gut zuhören konnte. Nach den ersten drei Liedern war dann das Fotografieren für Arne vorbei und er musste aber wieder außen herum gehen, um wieder in den Konzertsaal zu gelangen. Aber das war dann auch kein Problem. Dann spielte JP einen seiner mittlerweile bekannteren Songs, "She's on my mind" und verwandelte mit dem groovigen Sound das Junge Theater in einen Tanzsaal. Weil das Theater relativ klein war, zeigte sich das ganze Konzert sehr intim. Der wohl bekannteste Song des Abends war dann "September Song" und JP freute sich sehr darüber, dass er ihn auch tatsächlich im September spielen konnte. Bei einem Song zog sich seine Band besondere Kleidung wie ein Tutu oder ein Oberteil wie es in mittelalterlichen Aufführungen getragen wird. Zum Song "Passport Home" erzählte er, dass er sich fragte, wofür ein Pass eigentlich steht und wo eigentlich Zuhause ist. Der letzte Song "In the silence" war eine Ballade, die wirklich so groß und schön war, dass sie auch in einem Disney-Film hätte laufen können. Und das ist wirklich ein großes Kompliment. Danach war dann dieses wunderschöne Konzert nach knapp 60 Minuten leider schon vorbei.



Dann fuhren wir wieder zu unserem ursprünglichen Parkplatz zurück und gingen wieder zur Stadthalle. Auch da war das Prozedere wie beim Clueso-Konzert gleich.



Das letzte Konzert des Abends war dann von der isländischen Band Kaleo. Sie machten Indie-Rock wie er quasi im Buche steht. Der amerikanische Einfluss in den Songs war sehr gut zu hören und gerade das machte irgendwie Spaß. Zu dieser Zeit war die Band sogar mit den Rolling Stones auf Tour und waren dort als Vorband tätig. An diesem Abend waren sie aber alleine da und das reichte völlig aus. Der Sänger der Band zeigte sich wohl ziemlich bewusst ein wenig arrogant und, ja, auch selbstverliebt. Aber vermutlich ist dies auch sehr durchgeplant gewesen. Aber abgesehen davon war seine Stimme schon sehr beeindruckend. Neben dem normalen rockigen Sound gelangen ihm aber auch die sehr hohen Töne, die er eigentlich schon schrie. Ein anderes Element, das er immer wieder ins Spiel brachte, war das Pfeifen in Soli wie zum Beispiel in dem Song "Automobile". Es war aber nicht eine Show, die nur auf die Band zugeschnitten war. Ganz im Gegenteil, das Publikum sollte immer wieder mitklatschen und mitmachen. Beispielsweise sprangen die Fans ganz vorne mit und die Securities mussten die Bassboxen gut festhalten, weil diese durch das Springen schon ziemlich stark wackelten. Das war schon ein wenig lustig anzusehen. Aber ziemlich dem Ende des Auftritts entgegen kam dann der Song, auf den alle gewartet haben. Das Lied, das zur Zeit am bekanntesten ist: "Way down we go". Und so berührte die Band das Publikum noch einmal sehr. 



So war dann der erste Festivaltag für uns geschafft und wir fuhren zurück zum Hotel.

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