Dienstag, 11. April 2017

Ina Müller - Hamburg - 01.04.2017

Wieder einmal stand ein großes Konzert für uns an. Es ging in die Barclaycard-Arena nach Hamburg. Ina Müller spielte dort das Abschlusskonzert ihrer Tournee. Da es feste Sitzplätze gab, war es eines der entspanntesten Konzerte bisher, was diese Sache angeht. So brauchten wir auch erst ganz suutje zum Einlass da zu sein. Als wir uns unsere Plätze gesucht haben, waren wir ganz überrascht, dass wir in der vierten Reihe so super gucken konnten und sogar fast mittig saßen, obwohl wir den linken Block im Innenraum bekamen. Nun hieß es noch ein wenig warten, bis das Konzert dann ungefähr um 20:10 Uhr begann.


Ina hatte sogar einen Vorhang, was auf Konzerten ja immer irgendetwas magisches innehat. Als dieser dann fiel, stand sie mit ihrer Band auf der Bühne und das Publikum klatschte frenetisch. Auch Ina freute sich sehr über das ausverkaufte Hamburger Publikum. Mit ihren ersten Liedern wie beispielsweise "Sie schreit nur noch bei Zalando" brachte sie gleich ihre allseits bekannte Witzigkeit zum Vorschein. Ebenso wurde dies von ihrer frechen, aber charmanten Art unterstrichen. Das Lied "Fünf Schwestern" erzählte von ihrer eigenen Kindheit auf dem Land. Dabei wuchs sie auch mit ihren Großeltern im selben Haus auf. Sie sagte dazu: "Heute nennt man das Mehrgenerationenhaus und bekommt dafür einen Zuschuss vom Staat. Vielleicht sollte ich das auch mit meinem Freund machen.". Damit spielte sie auf Johannes Oerding an, welcher ja 16 Jahre jünger ist.

Der Song "Mit Mitte 20" wurde auch auf einem weißen Flügel gespielt. Da es aber noch nicht so gut klang, musste natürlich im Flügelkasten nachgesehen werden, was damit nicht stimmt. Es zeigte sich, dass nach Aussage von Ina, David Garrett einige Utensilien vergessen hatte. Darunter war auch eine Peitsche. Diese nutzte Ina dann auch dazu, sie erst einmal zu präsentieren und zu beschließen, dass ihr doch eine Peitsche ganz gut tun würde. Mit dieser könnte sie auch (noch) direkter sein und vor allem Zeit sparen. Auch bekam dann die Deutsche Bahn ihr Fett weg. All dies erzählte sie in ihrem rund 10-minütigen Monolog und brachte so die ganze Arena zum Lachen. Insgesamt präsentierte sie eine sehr gelungene Mischung aus Musik, Klönschnack und Kabarett.


Als das Lied dann tatsächlich losging, versuchte Ina, ganz elegant auf diesen Flügel zu rutschen und konnte sich, weil es zunächst nicht ganz klappte, ein freches Grinsen nicht verkneifen. In dem Lied geht es übrigens darum, dass Männer mit Mitte 20 noch süß, frisch und nicht so fies sind. Zur Mitte des Liedes sang sie aber darüber, dass ihr Freund nicht mehr Mitte 20 ist, sondern Mitte 30. Damals war er noch romantisch und hat wie selbstverständlich eine Mücke im Schlafzimmer für sie erledigte. Doch nun sagte er nach dem Aufwachen zu ihr: "Warum heißt das eigentlich Schönheitsschlaf, obwohl du morgens nach'm Aufwachen immer viel schlimmer aussiehst als abends vorm Einschlafen?". Sie erwiderte: "Weiß ich nicht.". Dann kam sie darauf, dass sie ja "ausgealtert" sei, aber bei ihm könne man zugucken, wie er älter wird. Außerdem überlegte sie, wenn er Mitte 40 sei, dann sei sie - und prompt sagte eine Männerstimme aus der Band, dass sie dann 60 sei. Von Ina kam ein kurzes "ja" und fand das Ganze gar nicht so witzig. Der Band, die dann weiterspielte, zog sie den Stecker.


Vor dem Song "Schuhe" ging es dann darum, dass ihre beiden Backgroundsängerinnen nun verheiratet sind. Dazu gab es dann einen Vergleich der Ringe und es kam heraus, dass Sarajane einen nicht so großen Klunker hat. Das brachte die drei ein wenig aus dem Konzept, so dass sie beim Lied teilweise ihre Einsätze verpassten und lachen mussten. Aber genau sowas macht sehr sympathisch. Zum Song "Immer eine mehr wie du" spielte sie mit dem Publikum passenderweise eine Art Invalidenquartett. Sie zählte Krankheiten, angefangen bei Kniebeschwerden, über Rücken, bis hin zu Kopfschmerzen. Die Betroffenen sollten dann aufstehen und stehen bleiben. Zum Ende hin stand dann die ganze Arena und konnten nun, befreit von den Sitzen, anfangen zu tanzen. Zum letzten Lied vor der Zugabe forderte Ina die Fans auf, nach vorne zur Bühne zu kommen und dort Party zu machen. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen und gingen dann auch noch vorne.


Als Zugaben sang Ina den Song "Das war's" und die ersten Zeilen von "Ich bin die". Danach bedankte sie sich bei allen, die da waren, die die Konzerte ermöglicht haben. Und das Hamburger Publikum bedankte sich mit viel Applaus für dieses gefühlvolle und abwechslungsreiche Konzert. Ina Müller hat da schon gezeigt, warum sie es verdient hat, ungefähr eine Woche später den Echo für die beste Künstlerin Pop National gewonnen zu haben. 

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