Bundesvision Songcontest - Bremen - 29.08.2015

Auf ging es nach Bremen zum Bundesvision Songcontest. Nicht nur, dass das Teilnehmerfeld zum großen Teil recht prominent war, die Band, die wir seit einiger Zeit sehr intensiv supporten, war für Schleswig-Holstein am Start: Jeden Tag Silvester! 

Nach 2 Stunden Fahrt und wenig Verkehr auf der Autobahn waren wir dann schon an der ÖVB-Arena angekommen, in der der BuViSoCo stattfinden würde. Noch war an der Arena nicht viel los und wir haben uns erst einmal ein wenig umgeschaut. Und dann trafen wir, wie der Zufall es so wollte, auf unsere Helden des Abends. Die Jungs von Jeden Tag Silvester saßen ganz entspannt auf einer Treppe und schienen noch gar nicht so nervös zu sein. Wir wünschten ihnen viel Glück für den Auftritt und ließen sie dann auch schnell wieder in Ruhe. 

Eigentlich sollte um 18 Uhr erst Einlass in die Halle sein, aber die Türen wurden schon vorher geöffnet, so dass bereits mindestens eine Viertelstunde vorher zumindest schon einmal im Foyer waren. Der Einlass lief dabei völlig reibungslos ab. Der Einlass in den Veranstaltungsraum selbst hingegen wurde auf ca. 18:30 Uhr verschoben. Nachdem wir hereingelassen wurden, gingen wir zu unseren Plätzen, die wir uns bestellt hatten. Dabei mussten wir feststellen, das wir von dort aus gerade mal auf den aufgebauten Kameraturm hätten schauen können, aber nichts von der Bühne sehen würden. Aber gleich darauf kam ein Einweiser zu uns und wir tauschten die Karten gegen welche für den Bereich direkt vor der Bühne, wobei wir auch noch freie Platzwahl hatten, bis auf die vielen Plätze, die schon für das Radio und Personen der einzelnen Labels reserviert waren. Somit saßen wir dann aber nicht 40 m von der Bühne entfernt, sondern nur noch ca. 10 m in der tatsächlich 6. Reihe. In der Wartezeit versorgten wir uns schon einmal mit Getränken und führten sogar noch ein Interview mit RSH. Ob und wann dieses ausgestrahlt wird, können wir allerdings leider nicht sagen. Dann kam um kurz nach 20 Uhr Elton auf die Bühne und gab noch einige Sicherheitshinweise und die Show begann.

Musik wurde eingespielt, die bekannte und markante Stimme aus den TV total-Sendungen wurde ebenfalls eingespielt und 16 Damen, die jeweils die Flagge eines Bundeslandes hielten, kamen gemeinsam mit Stefan Raab auf die Bühne. Er erklärte kurz, dass die Bühne drehbar sei und er das alleine durch seine Laufkraft betreiben würde. Jeweils vor den Auftritten der Teilnehmer wurden dann Einspieler gezeigt, in denen Raab mit ihnen gejamt und geredet hatte.

1. Hamburg, Ferris MC: Sein Song "Monstertruck" war laut eigener Aussage nicht sehr Ernst gemeint. Seine Fans werden ihn sicherlich gemocht haben, uns hat der Auftritt allerdings leider nicht so sehr gefallen. Aber es wurde mit Feuer und Pyrotechnik gearbeitet.
2. Brandenburg, Ewig: Das Lied dieser Band um Jeanette Biedermann hieß "Ein Geschenk". Er wurde von ihr solide vorgetragen, hat jedoch nicht allzu große Emotionen bei uns hervorgebracht. Das Lied klang für unsere Ohren ein wenig nach Schlager.
3. Saarland, PerDu: Diese recht unbekannte Band trat mit dem Song "Lange nicht getanzt" an. Es war eine Up-Tempo-Nummer, die wenn man sich darauf einlassen wollte, auch Spaß gemacht hatte. Dabei hatten zwei Tänzer das ganze Lied über den teilweise auch auf sich gelenkt.
4. Sachsen-Anhalt, 3Viertelelf: Der Song "Mona Lisa" lud durchaus zum Bewegen ein und wurde gut performt.
5. Baden-Württemberg, Glasperlenspiel: Für diese Band ein sehr gewohnt tanzbarer Song "Geiles Leben". Sie traten sehr souverän auf und hatten zudem noch CO2- und Konfetti-Kanonen dabei.
6. Sachsen, Radio Doria: Die Band um Jan Josef Liefers trat mit "Sehnsucht Nr. 7" auf. Dieser Song war teilweise recht pathetisch und balladig, hatte aber definitiv Ohrwurmqualitäten. Ebenso wurde ein wunderschönes Set mit einem großen Baum mit Laternen und daneben Tischen und Stühlen aufgebaut.
7. Schleswig-Holstein, Jeden Tag Silvester: Die vier Jungs wurden von uns sehr euphorisch empfangen. Sie traten mit "Dein Glück" auf, welches sie nach einem Silbermond-Support geschrieben hatten. JTS hatten eine wirklich gute Leistung abgeliefert, auch wenn man dem Sänger Bertram die Nervosität in der Stimme ein wenig anmerkte.
8. Nordrhein-Westfalen, Donots: Mit "Dann ohne mich" performte diese Band eine sehr gute Protest-Song-Nummer und bewegte damit viele im Saal und bestimmt auch an den Fernsehgeräten.
9. Berlin, Lary: Ihr Song "Bedtime Blues" war - wie der Name schon verrät - eine Blues-/Soul-Nummer. Sie legte einen guten Auftritt ab.
10. Mecklenburg-Vorpommern, Buddy Buxbaum: Mit "Termin im Park" kam er sehr funky daher. Er begann den Song in einem Wohnwagen sehr gechillt. Die Band sparte er sich in der Form, dass auf der Bühne vier LED-Leinwände aufgebaut wurden, auf denen dann die Band zu sehen war.
11. Thüringen, Yvonne Catterfeld: Ihr Song "Lieber so" war gut, jedoch blieb sie ganz starr stehen und tat nur das Nötigste. Somit war der Auftritt nicht atemberaubend.
12. Bayern, Wunderkynd: Die wohl schlechteste Leistung des Abends. Bis auf zwei nackten Damen haben wir von "Hallo Hallo" nicht wirklich mitbekommen.
13. Niedersachsen, Madsen: Mit "Küss mich" waren sie für uns einer der Favoriten. Der Song war wirklich gut, der Saal ist richtig mitgegangen und ebenso war der Auftritt sehr gelungen.
14. Bremen, Gloria: Der Heimfavorit trat mit "Geister" an, in der Band ist Klaas Heufer-Umlauf. Jedoch ist das Lied an sich in all dem Jubel in der Halle bei uns etwas untergegangen. Der Auftritt war jedoch sehr gut und verdiente viel Respekt, indem dieses Foto aus Rostock-Lichtenhagen 1992 sarkastisch dargestellt wurde. Einige auf der Bühne hatten Deutschland-Trikots der 90er an und dabei eine eingepinkelte Jogginghose an.
15. Hessen, Namika: Sie trat mit "Hellwach" auch. Viel hatten wir von diesem Auftritt nicht mitbekommen, da direkt vor uns der Namika-Radio-Block war und dieser auf den Stühlen stand und eben viel Lärm machte. Aber sie hatte einen Neon-Anzug an, ganz im Stile des ESC.
16. Rheinland-Pfalz, Mark Forster: Der Top-Favorit trat mit "Bauch und Kopf" an, welches er sehr gut vortrug, wobei seine eigenen Konzerte bedeutend besser sind. Forster kam sehr sympathisch herüber. Ebenso hatte er ein kleines Symphonie-Orchester und auch großes Feuerwerk dabei.

Damit waren alle Auftritte vorüber und das Telefon-und SMS-Voting konnte beginnen. In der gesamten Sendung hat sich Stefan Raab sehr zurückgehalten, was durchaus für diese Veranstaltung sehr gut, aber man doch so manches Mal die "Rampensau" vermisste. Zu den Auftritten muss man noch erwähnen, dass alle im Semi-Playback waren. Sprich: Live-Stimme aber der Rest kam halt vom Band. Für TV-Sendung ist diese Vorgehensweise nicht unüblich, da viel Risiko besteht und zudem die Umbaupausen viel länger wären.

Während des Votings trat der Vorjahressieger Revolverheld mit "Lass uns gehen" in einer Unplugged-Version auf. Dabei brachten sie das ganze Publikum zum Aufstehen und Ausrasten. Während des Auftritts zogen sich alle der Band ihre Jacken aus und zeigten ihre "Refugees welcome"-Shirts. Ein Jubel brach aus.

"Refugees welcome" war übrigens das inoffizielle Motto des Abends. Neben Revolverheld taten es ihnen Ferris MC, Donots mit ihrem Song und Gloria mit ihrem Auftritt gleich. Ein Motto, dem wir uns nur anschließen können!

Dann war das Voting vorbei und die Stimmenvergabe begann in der Startreihenfolge des Abends. Bei jedem Punkt für Jeden Tag Silvester hatten wir natürlich ausgiebig gejubelt, aber auch für Mark Forster haben wir jedes Mal Stimmung gemacht.

Letztendlich hatte Mark Forster dann doch wie erwartet den BuViSoCo mit 170 Punkten gewonnen, die Donots wurden Zweiter und Yvonne Catterfeld Dritte. Jeden Tag Silvester haben für dieses prominente Teilnehmerfeld und den geringen Bekanntheitsgrad einen sehr guten 10. Platz mit 28 Punkten erreicht.

Nach der Sendung hatten wir noch die Jungs von JTS gefeiert und einige Fotos mit ihnen gemacht. Sie waren sehr erfreut über ihr Abschneiden und auch über unser Kommen. Danach wurde dann aber auch die Halle geräumt und wir sind mit viel Partylaune nach Hause gefahren. Insgesamt war die Stimmung den gesamten Abend über sehr ausgelassen und friedlich, bis auf einigen Buh-Rufen Hamburg und Bayern gegenüber. Der Trip nach Bremen hat sich für uns sehr gelohnt.