Dienstag, 1. November 2016

Madeline Juno - Hamburg - 29.10.2016

Neue Songs, neue Songsprache, neue Outfits, neue Frisur, neues Gefühl und quasi neue Band. Das und noch mehr ist Madeline Juno. Sie tourte mit ihrem Album Salvation durch das Land und machte auch Halt in Hamburg. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und besuchten ihr Konzert. Dieses fand im wunderschönen Gruenspan in der Straße Große Freiheit auf St. Pauli statt. Als wir ankamen, warteten schon einige Leute vor dem Eingang, also gesellten wir uns auch dazu. Der Einlass erfolgte sehr pünktlich um 19 Uhr, da hatte sich schon eine sehr lange Warteschlange auf dem Gehweg gebildet. Da wir aber so rechtzeitig noch da waren bekamen wir gute Plätze mittig in der zweiten Reihe. Das Schöne bei diesem Konzert war auch, dass es diesmal keine Absperrung vor der Bühne gab. So war man noch etwas näher dran. 


Lange mussten wir dann auch schon gar nicht mehr warten. Um kurz nach halb acht kam die Vorband auf die Bühne. Es war ein junger Herr namens Benoby. Er stammt aus München und wirkte von der ersten Sekunde an auf uns sehr sympathisch. Er machte deutschen Singer-Songwriter-Pop, die größtenteils in einer Akustik-Form auftrat, aber auch einige Sprechgesang-Elemente innehatte. Er trat alleine mit Gitarre und einer Loop-Station und einem Keyboard auf. Seine Songs erzählen vom Leben und klangen sehr authentisch. Es war sehr schön für uns, im zuzuhören. Seine Texte berührten uns und das Publikum, so erntete er zu Recht viel Beifall nach seinem Auftritt.


Nun wurde kurz umgebaut und die Instrumente vorbereitet. Dann ging es auch schon um kurz nach acht weiter mit dem Konzert. Ein Intro setzte ein und die Band kam auf die Bühne. Von der Band der ersten Tour blieb nur Joschka Bender an der Gitarre, das Keyboard und Schlagzeug wurden neu besetzt. Die Band spielte nun mit und kurze Zeit später kam dann auch Madeline Juno auf die Bühne. Dabei jubelte das Publikum lautstark. Als erstes Lied spielte sie "Into the night". Maddy begeisterte sofort mit ihrer tollen Stimme und die Nervosität, die sie bestimmt hatte, merkte man ihr nicht an. Einige im Publikum konnten auch den Text mitsingen.

Sie freute sich sehr über die vielen Leute, die zum Konzert gekommen waren. Nach eigenen Angaben bei Twitter war das Konzert auch ausverkauft, sodass zwischen 700 und 1000 Menschen dort gewesen sein mussten. Das war Maddys größte eigene Show bisher. Weiter ging es mit neuen Songs wie "Less than a heartbreak" oder auch "Yellow car". Hier animierte sie ihre Fans, mitzusingen und das klappte sehr gut. Besonders bei "Stupid girl" sangen dann sehr viele sehr laut mit. Die Stimmung erinnerte schon sehr an das Konzert zwei Jahre zuvor im Nochtspeicher. Es wurde teilweise auch sehr emotional.

Dann ging die Band von der Bühne und Maddy blieb alleine. Sie schnappte sich ihre Akustikgitarre und erzählte nun, dass sie auch gerne Lieder ihres ersten Albums spielen möchte. Dabei erübrigte sich die Frage, ob die Leute die Songs denn kennen, denn es brach Jubel aus. Zuerst spielte sie "The Unknown". Beim nächsten Song nahm sie eine E-Gitarre und spielte die ersten Akkorde von "Like Lovers do" an und sehr viele konnten den Song natürlich mitsingen. Es war wirklich schön, dass Maddy auch ganz alleine ohne Band von sich überzeugte. 


Danach kamen die Jungs der Band wieder zurück auf die Bühne und Madeline spielte zwei ihrer beiden Lieblings-Live-Songs "Restless" und "Cliché". Dabei verbreitete sie super viel Stimmung und die Fans waren begeistert. Das nächste Lied "Please don't have somebody else" hätte es fast nicht auf die Setlist geschafft, wäre da nicht Britta gewesen, die an diesem Abend den Merch machte. So konnten wir uns doch über dieses schöne Lied freuen. 

Nun folgte ein kleines Unplugged-Set, bei dem alle ohne Strom spielten. Joschka spielte die Akustik-Gitarre, Henzl das Akkordeon und Benjamin spielte die Shakers und das Glockenspiel, welches Maddy hielt. Sie benutzte übrigens das Tambourin. Sie ging ein wenig vom Mikrofon weg und sang dann "You know what". Dabei sang das Publikum wunderbar mit. Ihre lockere und ehrliche Art machte das Ganze noch viel schöner. Auch spielte sie so "Same sky".


Nun wurde es aber wieder musikalisch gesehen lauter. Denn es folgte "Salvation" und Maddy befahl quasi jeder anwesenden Person mitzutanzen, weil sie sonst sehr sauer werden würde. Das klappte aber dann auch sehr gut. Madeline ging anschließend von der Bühne und die Band spielte weiter. Es war aber noch nicht das Ende. Denn sie kam wieder, und zwar mit einem neuen Outfit. Jetzt waren nämlich ihre neuen deutschen Lieder an der Reihe. Die Sprache, vor der sie sich gesanglich immer gefürchtet hatte, wo sie immer dachte, sie könne das nicht. Aber sie kann es: Und wie sie es kann! So stellte sie dann ihre EP vor, wobei das erste Lied "Ich wache auf" war. Dann kam auch "Waldbrand", wo sogar viele Leute mitsingen konnten. Sie erzählte, wie sie nun zu den Texten kam, und dass sie alle vom Herzen kamen. Dann kam aber mit "Verlernt" ihr vorerst letztes Lied.


Denn nach lauten Zugabe-Rufen kam sie wieder auf die Bühne und verriet mit ihrer Ukulele schon, welches Lied nun folgen würde. Es konnte nur "Herzchen", welches irgendwie immer jeder auswendig kann. Maddy weiß aber dennoch nicht, warum dies der Fall ist. Sie war hocherfreut, konnte ihre Tränen im Gegensatz zu dem Konzert von vor 2 Jahren zurückhalten, auch wenn es nah an der Grenze war. Der Song, dem sie eigentlich die ganze Reise zu verdanken hatte, "Error", folgte nun in einer etwas abgewandelten Version. Das letzte Lied war dann "Stadt im Hinterland". Mit 23 Songs und über 2 Stunden Programm, hatte Maddy ein riesiges Pensum, welches man nur selten auf Konzerten bekommt.

Diesmal gab es aber, weil so viele Leute da waren und vor allem, weil der Club (wegen anschließender Disco) bis 23 Uhr geräumt sein musste, keine Autogrammstunde. So wählte sie die einzig gerechte Entscheidung. Sie hätte sich sonst sehr gerne für jeden Besucher, die Zeit genommen, aber es war einfach nicht möglich. Als "Entschädigung" unterschrieb sie vor dem Konzert alle Autogrammkarten, die sie dabei hatte, sodass man wenigsten ein Bisschen "von ihr" mitnehmen konnte.